„Weshalb wir uns für Koblenz entschieden haben? Ganz einfach: Koblenz ist ein attraktiver Wirtschaftsstandort mit guten Rahmenbedingungen. Die Lage direkt am Autobahnkreuz ist für uns logistisch gesehen sehr positiv“, erklärt Matthias Stobbe, Prokurist und Leiter Finanzen und Verwaltung, des in Frankfurt am Main ansässigen IT-Dienstleisters und Managed Service Providers Ratiodata. „Außerdem haben wir gespürt, dass wir hier sehr willkommen sind. Die Wirtschaftsförderung Koblenz hat uns sehr unterstützt und zur politischen Meinungsbildung beigetragen.“
Standort zu klein geworden
Die Ratiodata SE ist in der Region keine Unbekannte. In Mülheim-Kärlich befindet sich bereits einer von elf Standorten der IT-Firma und zugleich der zweitgrößte Standort in Deutschland. Die Räumlichkeiten sind jedoch zu klein geworden. „Wir haben bereits zwei externe Hallen zusätzlich anmieten müssen“, so Matthias Stobbe. Deshalb wird der Standort in Mülheim-Kärlich aufgegeben. Am Autobahnkreuz entsteht nun - Fertigstellung ist für Februar 2025 geplant - ein neues Bürogebäude mit IT-Logistik- und Reparaturzentrum. Bei der Gestaltung der modernen, hellen Büros und Arbeitsflächen sind die Mitarbeitenden, die mit umziehen, aktiv beteiligt.
Von Koblenz in die ganze Bundesrepublik
Ratiodata ist Systemhauspartner einer genossenschaftlichen Finanzgruppe und weiterer Unternehmen. Sie versorgt u. a. die Mitarbeitenden der Kunden in ganz Deutschland mit Laptops und maßgeschneiderten IT-Lösungen. Ist ein Laptop defekt, wird noch am Tag der Meldung ein vorkonfiguriertes Ersatzgerät mit den Daten des Nutzers an den Mitarbeiter geschickt, so dass er am nächsten Tag problemlos arbeiten kann. „Die defekten Laptops werden in unserem Reparaturzentrum instandgesetzt und wieder in Umlauf gebracht. Nur wenn dies nicht möglich ist, werden die Geräte umweltgerecht entsorgt, nachdem die sensiblen Daten komplett gelöscht wurden“, erklärt Matthias Stobbe.
Hochmoderne Logistiktechnologie
Für die Reparaturen, aber auch für Roll-outs wird die große Lagerfläche benötigt. Roll-outs sind Großauslieferungen an Kunden. Da können schon mal mehrere Tausend neue Laptops mit neuer Software rausgehen und beim Kunden ausgetauscht werden. Das braucht Platz, der aber auch sehr gut gesichert ist, wie Stobbe versichert. Und es braucht eine gute Logistik. Der 16.500 Quadratmeter große Neubau wird mit hochmoderner Logistik- und Lagertechnologie ausgestattet. Das automatisierte Kleinteilelager wird mit AutoStore-Technologie versehen.
Verzicht auf fossile Energie
Das neue Gebäude wird nach den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen errichtet und verzichtet komplett auf die Nutzung fossiler Brennstoffe. Das bedeutet: alle verbauten Baustoffe sollen dem Kreislauf wieder zugeführt werden können. Auch die Entsorgung von Abfall auf der Baustelle wird engmaschig kontrolliert. Eine 8.000 Quadratmeter große Photovoltaikanlage produziert Strom, die Begrünung von Dach und Fassade speichern Wasser, filtern Staub und Lärm und gleichen Temperaturunterschiede aus. Und auf dem Parkplatz werden Solartracker installiert, die sich stetig genau zur Sonne ausrichten.
Gastro-Insel für jeden geöffnet
„Das sind natürlich Mehrkosten“, sagt der Leiter der Finanzen. „Aber sie sind es uns wert.“
Und es wird noch etwas Besonderes geben: eine Gastro-Insel. Ein Betriebsrestaurant, in dem frisch gekocht wird, in dem aber auch Externe herzlich willkommen sind. Ob von Nachbarunternehmen oder als Zwischenstopp für Autoreisende von der Autobahn. „In unserem Co-Working-Café kann man frühstücken, zu Mittag essen oder einfach nur einen Kaffee trinken und hat freien Zugang zum WLAN“, so Stobbe. Petra Dettmer