Nico Schönbild ist ein ehrgeiziger, zielstrebiger wie auch offener Typ. 20 Jahre jung, hat er die 10. Klasse mit einem Notendurchschnitt von 1,8 abgeschlossen. Die Berufswahl fiel dann mit ein wenig „Unterstützung durch die Familie. „Im familiären Umfeld waren die Bereiche Elektrik und Metallbau noch nicht abgedeckt und da mein Bruder Elektriker wurde, hab ich mich für den Metallbau entschieden“, erzählt er und lacht dabei, „natürlich freiwillig, denn letztlich muss ich ja damit glücklich werden und habe mich aus Überzeugung fürs Handwerk entschieden.“
Doch im ersten Ausbildungsbetrieb hakte es, und auch der Wechsel in einen anderen Handwerksbetrieb brachte nicht das erhoffte Glück. „Es muss passen und da spielen zwei Seiten eine Rolle - der Betrieb und auch der Lehrling. Das ist wie in jeder Partnerschaft: man probiert sich aus und entscheidet dann über eine gemeinsame Zukunft. Hier gab es die eben zwei Mal nicht.“
Nico sieht das sachlich und wurde schließlich durch die Ausbildungsberatung der Handwerkskammer (HwK) Koblenz über weitere Möglichkeiten Richtung Ausbildungsabschluss informiert. Die Lösung: eine „Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen (BaE)“. In dieser Sondermaßnahme absolvieren Teilnehmer in ausgewählten Berufsfeldern in den Werkstätten der HwK oder in Kooperationsbetrieben eine berufliche Ausbildung. Der fachtheoretische Unterricht in der Berufsbildenden Schule ergänzt die Ausbildung ebenso wie Betriebspraktika.

Eine zielführende wie erfolgreiche Entscheidung. Denn Nicokonnte den Schulunterricht mit einer 1,1 abschließen und auch der beteiligte Lehrbetrieb war mit seinem Schützling sehr zufrieden. Das Sahnetörtchen auf seinen Ausbildungsabschluss aber setzte sich Nico zwei Tagenach seinem 20. Geburtstag selber auf: nach dem Kammersieg bei der „Deutschen Meisterschaft im Handwerk - German Craft Skills“ wurde er Vizemeister in Rheinland-Pfalz. Damit war klar: er ist einer der Besten seines Handwerks im ganzen Land!
Mit dem daraus resultierenden Stipendium und dem Meister-BAföG des Landes finanzierte sich der junge Metallbauer den nächsten Abschnitt seiner Karriere. Seit Anfang 2025 ist er Teilnehmer im HwK-Meistervorbereitungskurs für Metallbauer. „Die Teile drei und vier habe ich bereits bestanden. Nun geht es noch um Fachpraxis und Fachtheorie.“ Den Kurs hat er in Vollzeit belegt und strebt den Meistertitel zum Jahresende 2025 an. Dann wäre er 21 Jahre alt... und wahrhaft durchgestartet im Handwerk!
Und dann? Gibt es schon einen Plan für die Zukunft? „Ja! Ich bin nicht der Typ, der Dinge dem Zufall überlässt. Mit dem Meister soll ein duales Studium folgen, also eine Kombination aus Maschinebaustudium und Arbeit in einem entsprechenden Fachbetrieb.“ Eine anspruchsvolle Herausforderung, doch auch der sieht Nico voller Optimismus entgegen. Mit der richtigen Einstellung kommt man überall an, „und wie mich die Handwerkskammer auf dem Wegunterstützt hat, ist einfach nur Klasse! Danke dafür!“
Informationen:
zu BaE-Maßnahmen gibt bei der HwK Michael Wallwey
Tel. 0261 398 411
michael.wallwey@hwk-koblenz.de
Zum Meister-BAföG gibt bei der HwK Silke Below-Köfer
Tel. 0261 398 311
silke.below-koefer@ hwk-koblenz.de
zur „Deutschen Meisterschaft im Handwerk“ gibt bei der HwK Theresa Just
Tel. 0261 398 421
theresa.just@hw-kkoblenz.de
Die „Deutsche Meisterschaft ...
im Handwerk - German Craft Skills“ und Nico Schönbild ist (noch) amtierender Kammersieger und 2. Landessieger. Der Wettbewerb startet mit seiner 2025er Auflage in wenigen Tagen.
Europas größter Berufswettbewerb findet jährlich unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten statt und wird vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert. Der Wettbewerb wird in vier Stufen durchgeführt und endet mit einem Bundesentscheid.
Siegern winken stattliche Weiterbildungsstipendien der Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung (SBB). Mit über 9.000 Euro fördert das Stipendium fachliche Lehrgänge, beispeilsweise Meisterkurse (weitere Informationen dazu auf Seite 16).
Und natürlich verbindet sich mit dem Erfolg auch ein Imagegewinn sowie verbesserte Berufsaussichten. Mitmachen lohnt also...