„Zwei Zimmerer retten sechs Menschen vor dem Flammentod“ - was übertrieben dramatisch klingt, hat sich genauso in Koblenz ereignet. Die Westerwälder Zimmermänner Louis Marx (im Bild, Mitte) und Jan Vockel (links) arbeiteten im März 2025 an einer Dachstuhlsanierung, als sie auf einen verheerenden Brand in einem Wohnhaus aufmerksam wurden, das sich in nur zehn Meter Luftlinie entfernt befand. Typisch für das Handwerk: Die Zimmerer handelten sofort, verständigten die Feuerwehr, nahmen Bewohner in Empfang, die aus dem Haus flüchteten, und hielten sie davon ab, unter Schock ins Haus zurückzukehren, während große Flammen aus den Fenstern schlugen.
Zimmermann Louis Marx ist seit seiner Kindheit in der Feuerwehr. Ihm war klar: „Bis die Feuerwehr hier ist und die Drehleiter aufgebaut hat, kann es zu spät sein.“ Sein Kollege Jan Vockel sprintete aufs Gerüst, holte die Fernbedienung ihres Krans und befestigte eine Schuttmulde am Ausleger. Marx brachte Schaulustige aus dem Schwenkbereich, wies seinen Kollegen ein, der die Wanne navigierte, und beruhigte die Menschen, die im dritten Stock um ihr Leben schrien.
Nur wenige Wochen nach ihrer mutigen Tat sind die beiden Westerwälder Zimmerer Louis Marx und Jan Vockel dafür ausgezeichnet worden, dass sie so insgesamt sechs Menschen aus dem brennenden Haus retteten. Ihr mutiges Handeln hatte bundesweit in den Medien und auf Social Media für Aufsehen gesorgt. Schnell war klar, dass die Handwerker für ihre Zivilcourage mit dem Bürgerpreis ausgezeichnet werden sollen. In einer Feierstunde im Zentrum für Ernährung und Gesundheit der Handwerkskammer (HwK) Koblenz hatten sich dafür neben den Lebensrettem, ihren Familien und dem Chef ihres Unternehmens Thomas Becker auch Vertreter der HwK Koblenz, des Koblenzer Polizeipräsidiums, der Stadt Koblenz, der Feuerwehr und Verbandsgemeinde der beiden Lebensretter versammelt.
HwK-Präsident Kurt Krautscheid (im Bildrechts) sprach den beiden „außergewöhnlichen Handwerkern meinen tiefsten Dank und höchste Anerkennung aus für ihr mutiges und entschlossenes Handeln in einer Notsituation“. Marx und Vockel hätten gezeigt, was es bedeutet, Verantwortung zu übernehmen. „Wir und das ganze Handwerk sind stolz auf Euch. Ihr habt gezeigt: Das Handwerk ist nicht nur ein Beruf, es ist auch eine Haltung - des Mutes, des Engagements und der Hilfeleistung, wenn es darauf ankommt.“ Lobende Worte gab es auch von Jürgen Süs, Leiter des Polizeipräsidiums Koblenz, der Koblenzer Bürgermeisterin und Ehrenhandwerksmeisterin Ulrike Mohrs, Meik Maxeiner, Leiter des Amts für Brand- und Katastrophenschutz und Alexandra Marzi, Bürgermeisterin der VG Wirges. Die Lebensretter bekamen gerahmte Urkunden zur Erinnerung an die hohe Wertschätzung für ihr entschlossenes Handeln sowie Präsentkörbe mit Spezialitäten aus der Region.
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