Marienhaus Klinikum Bendorf-Neuwied-Waldbreitach: Darmkrebs-Vorsorge und Behandlung

Dr. Arcan, der Chefarzt der Inneren Medizin/Gastroenterologie empfiehlt zur Vorsorge-Darmspiegelung zu gehen

26. Juni 2023
Marienhaus Klinikum Bendorf-Neuwied-Waldbreitach: Darmkrebs-Vorsorge und Behandlung

Der Dickdarmkrebs (Kolonkarzinom) ist die zweithäufigste bösartige Krebserkrankung in Deutschland, sowohl für Männer, als auch für Frauen. Jährlich erkranken in der Bundesrepublik zirka 60.000 Menschen daran, über 24.000 sterben an den Folgen dieser Erkrankung. „Dickdarmkrebs ist jedoch einen der wenigen Tumorerkrankungen, für die es eine wirkungsvolle Vorsorge gibt“, betont Dr. Sven Arcan, der Chefarzt der Klinik für Innere Medizin/ Gastroenterologie/Diabetologie am Marienhaus Klinikum St. Elisabeth Neuwied (MHK). „Denn in den meisten Fällen entwickelt sich der Darmkrebs langsam über einen Zeitraum von zirka 10 Jahren aus gutartigen Vorstufen, den Darmpolypen. Das Tückische: Sie verursachen lange keine Beschwerden.“

Seit 2002 bieten die Krankenkassen Männern ab dem 50. und Frauen ab dem 55. Lebensjahr eine Darmspiegelung zur Vorsorge an. Diese Koloskopie ist die aussagekräftigste Untersuchung zur Früherkennung von Darmpolypen und Tumoren und sehr gut verträglich. In der gleichen Untersuchung können die Darmpolypen auch abgetragen werden.

Patientinnen und Patienten, die sich nicht zur Darmspiegelung entschließen können, kann alternativ ein Test zum Nachweis von verstecktem Blut im Stuhl angeboten werden, da die Polypen zu kleinen, nicht sichtbaren Blutungen neigen. Diesen Test kann jeder über 50 Jahre kostenlos durchführen lassen, er ist aber nicht so aussagekräftig wie die Darmspiegelung.

Im MHK haben sich die Ärztinnen und Ärzte im Darmzentrum schon seit Jahren auf die Behandlung von Dickdarmkrebs spezialisiert. Dabei arbeiten die Gastroenterologen eng mit ihren Kolleginnen und Kollegen der Allgemein- und Visceralchirurgie in einem interdisziplinären Team zusammen. „Im Darmzentrum erhalten die betroffenen Patienten und Patientinnen eine Behandlung aus einer Hand“, sagt Dr. Arcan. Wird beispielsweise bei einer Untersuchung ein Polyp entdeckt, „dann stehen uns in der Endoskopie alle Möglichkeiten zur Verfügung, den Polypen schonend im Rahmen einer weiteren Darmspiegelung abzutragen“, erläutert er das Vorgehen. Dafür ist weder eine Operation noch eine Vollnarkose nötig.

Diagnostizieren die Gastroenterologen jedoch einen bösartigen Tumor im Dickdarm, dann werden die Chirurgen hinzugezogen, denn in vielen Fällen muss der Patient operiert werden. Zuvor werden umfangreiche radiologische Voruntersuchungen durchgeführt. Mit Hilfe modernster Bildgebung erhalten wir genaue Befunde“, so Dr. Arcan. Diese werden im wöchentlich stattfindenden Tumorboard besprochen. An dieser Besprechung nehmen Spezialisten unterschiedlicher Fachrichtungen teil. Chirurgen, Gastroenterologen, Onkologen, Radiologen, Strahlentherapeuten und Pathologen diskutieren die Befunde jedes einzelnen Patienten und legen gemeinsam ein individuelles Therapiekonzept fest, das den besten Erfolg verspricht. Die Behandlung orientiert sich immer am aktuellen Stand der Wissenschaft und an den Leitlinien.

„Gerade der Austausch im interdisziplinären Team ist für die Behandlung der Patienten äußerst wertvoll. Denn jeder Facharzt bringt seine Kompetenz mit ein“, so Dr. Arcan. Jeder Arzt und jeder Therapeut hat dank seiner Spezialisierung einen etwas anderen Blickwinkel auf die Befunde. Das ist ein unschätzbarer Vorteil“, sagt er.

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„Muss ein Patient operiert werden, dann wird dieser Eingriff, wenn möglich minimalinvasiv durchgeführt“, so Dr. Arcan. Schlüssellochtechnik Denn diese ist für die Patienten schonender. Sie haben weniger Schmerzen und sind schneller wieder fit. Je nach Befund kann es erforderlich sein, vor der Operation eine Vorbehandlung mit Hilfe einer Chemo- und Strahlentherapie durchzuführen. In diesen Fällen sind die Onkologen und Strahlentherapeuten schon mit der Krankengeschichte des Patienten vertraut, da sie sie bereits aus der gemeinsamen Tumorkonferenz kennen.

„Wir freuen uns, dass wir im Darmzentrum des MHK eine qualifizierte Therapie des Darmkrebses und seiner Vorstufen anbieten können“, so Dr. Arcan. Er und seine Kolleginnen und Kollegen möchte damit auch zum Rückgang dieser Erkrankung in Deutschland und in der Region beitragen. Deshalb appelliert er an alle Männer über 50 und Frauen über 55 Jahre, sich zur Vorsorge-Darmspiegelung anzumelden. „Denn das kann Ihr Leben retten“, sagt er.