Besser hören bedeutet Teilhabe

Hörgeräteakustikerin Anjulil Lamb von Ritter Hörgeräte in Idar-Oberstein im Gespräch

26. Juni 2022
Besser hören bedeutet Teilhabe

Foto: Robert Przybysz - stock.adobe.com

Festzustellen, dass man „nicht mehr alles so gut hört“, ist für viele Menschen eine einschneidende Erkenntnis, der oft eine lange Zeit der „Verleugnung“ vorangeht. Spätestens wenn man sich selbst eingesteht, dass man wohl Hilfe beim Hören braucht, ist das Team von Ritter Hörgeräte in Idar-Oberstein die richtige Adresse. Wir sprachen mit Anjulil Lamb, die sich mit dem Hören besonders gut auskennt.

rz-Media: Frau Anjulil, wer kommt zu Ihnen?

Anjulil Lamb: In der Regel sind das ältere und jung gebliebene Menschen ab 70, die feststellen, dass sie nicht mehr so gut an Gesprächen teilnehmen können, weil ihnen Teile davon entgehen. Entweder reagieren sie dann auf eigene Initiative, oder ihr Umfeld gibt ihnen zu verstehen, dass es vielleicht an der Zeit wäre, das Gehör überprüfen zu lassen.

rz-Media: Und hier kommen sie ins Spiel?

Lamb: Jein. Der erste Weg geht in der Regel zum HNO-Arzt und das ist auch gut so. Dort wird überprüft, welche Ursachen die Schwerhörigkeit hat. Wir hier vor Ort können auch prüfen, ob eine Kundin oder ein Kunde zum Beispiel viel Ohrenschmalz in den Ohren hat, der das Hören stört, zur Abklärung und vor allem bei der Erstverschreibung einer Hörhilfe ist der Arztbesuch alternativlos.

rz-Media: Und dann kommen die Patientinnen und Patienten zu ihnen?

Lamb: Ja, für uns ist dann erst einmal wichtig zu erfahren, in welchen Situationen die Betroffenen Schwierigkeiten beim Hören haben. Treten die Probleme bei der direkten Ansprache statt, oder fällt es schwer, Unterhaltungen mit vielen Menschen zu folgen. Das sind Informationen, die uns helfen, genau die richtige Einstellung am Gerät vorzunehmen.

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Foto: Kzenon - stock.adobe.com

rz-Media: Und dann ist da ja auch noch der Preis...

Lamb: Grundsätzlich zahlt die Krankenkasse einen Festbetrag, für den man ein Hörgerät mit Basisausstattung erhalten kann. Es ist ein batteriebetriebenes Gerät, das die Mindestanforderungen erfüllt. Wie man sich denken kann, sind damit aber noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft.

rz-Media: Welche Innovationen gibt es denn im Bereich der Hörgeräte?

Lamb: Mit den Hörgeräten, die wir von unseren Großeltern und Urgroßeltern kennen, haben die heutigen Modelle nichts mehr zu tun. Die Geräte sind kleine Hochleistungscomputer, die ihre Umgebungsgeräusche wahrnehmen und verarbeiten, um sie entsprechend der Bedeutung und Wichtigkeit für die Träger zu verstärken.

Stellen Sie sich vor, sie haben im Hintergrund ein lautes Geräusch, das durch das geöffnete Fenster hereingetragen wird. Moderne Hörgeräte erkennen, dass es ein Störgeräusch ist und priorisieren die Geräusche aus der direkten Umgebung, ohne das Störgeräusch gleichzustellen.

Auch was den Tragekomfort angeht, gibt es unterschiedliche Lösungen, die jeweils individuell unterschiedlich sind. So haben wir Geräte, die komplett im Ohr getragen werden, oder Hinter-Ohr-Lösungen. Auch was die Energieversorgung angeht, gibt es inzwischen neue Ansätze. So können sie bei hochwertigen Geräten über eine Ladeschale ähnlich einem Handy mittels Induktion laden.

rz-Media: Und wie findet man das richtige Gerät?

Lamb: Wir lassen unseren Kunden ausreichend Zeit, um zu testen. Gemeinsam finden wir heraus, mit welchem Gerät sie am besten zurecht kommen. Ein Voranschlag informiert über die Kosten.