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Wenn man von Nachhaltigkeit spricht, dann geht kein Weg am Fahrradfahren vorbei. Nicht nur, dass das Fahrradfahren gesund ist – nein, es gibt kein Fortbewegungsmittel, das so klimaschonend ist, wie das Fahrrad. Und vielerorts auch schneller als das Auto oder der öffentliche Nahverkehr. Kopenhagen und Amsterdam sind leuchtende Beispiele. Dort wird jedoch auch sehr viel Wert auf eine fahrradfreundliche Infrastruktur gelegt, so dass der Umstieg aufs Rad nicht schwerfällt.
Die Fahrradhersteller ihrerseits wollen auch aktiv den urbanen Wandel mitgestalten, um das Fahrrad zu einem festen Bestandteil des täglichen Lebens zu machen. Und dazu gehört neben vielen verschiedenen Modellen – vom Citybike übers Mountainbike bis hin zum Lastenfahrrad – auch eine nachhaltige Produktion.
So verspricht der Koblenzer Fahrradhersteller Canyon den gesamten Entwicklungsprozess aller Produkte in Zukunft nachhaltig und transparent zu gestalten. „Eines unserer Hauptziele ist hierbei die Reduktion unseres CO2-Fußabdrucks“, so Yvonne Swoboda, Global Director ESG.
Das bedeutet zum Beispiel, dass im hauseigenen Innovation Lab intensiv an eigenen Materialstudien mit Alternativen zu Carbon als Werkstoff gearbeitet wird. Ziel ist es, Materialien zu testen, die die gleichen Eigenschaften in Bezug auf Festigkeit und geringes Gewicht haben und gleichzeitig besser recycelbar sind.
Mit dem Prototypen eines Rahmens für das bike PROJECT:ride green ist Canyon dies gelungen. Vor zwei Jahren stellte ein Fahrradmagazin die Frage „Können wir ein nachhaltiges Bike bauen?“. Canyon hat daraufhin einen innovativen Rahmen aus Aluminium aus dem 3D-Drucker für das Projekt entworfen. „An oberster Stelle stand dabei die Wiederverwertbarkeit und Umweltverträglichkeit der Materialien und das Prinzip des Materialkreislaufs ohne Qualitätsverluste“, sagt Chefentwickler Johannes Thumm. Dadurch, dass der ganze Rahmen aus einer sortenreinen Legierung ist, kann er zur Herstellung eines neuen Rahmens problemlos wieder eingeschmolzen werden. Zudem erlaubt der 3D-Druck mehr Freiheit in der Formgebung, so dass das Material effizienter eingesetzt werden kann. Aktuell wiegt der Rahmen zirka zwei Kilo.
Weitere Initiative: Die Partnerschaft für mehr Nachhaltigkeit mit der Firma IperionX. Mit 100 Prozent kohlenstoffarmem, recyceltem Titan soll der Aufbau einer nachhaltigeren Titanlieferkette für die Fahrradbrache vorangetrieben werden. In einem ersten Projekt werden die Partner im 3D-Druck Prototypen für Canyon aus bis zu 100 Prozent recyceltem Titan anfertigen. Die Ideen gehen den Fahrradherstellern also nicht aus, um die Produktion immer nachhaltiger zu gestalten.
Von Petra Dettmer
Foto:IRStone/stock.adobe.com
„Wir verstehen Nachhaltigkeit als ein ganzheitliches und unternehmensveränderndes Thema, das in allen Bereichen der Produktherstellung beachtet und in allen Teilen der Organisation umgesetzt und gelebt werden muss.“
Yvonne Swoboda, Global Director ESG, Canyon
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