Ausstellungen 2026 im Arp Museum Bahnhof Rolandseck

Die Ausstellung präsentiert Meisterwerke aus der renommierten Sammlung The Phoebus Foundation aus Antwerpen und gibt Einblicke in die Kunstwelt Belgiens.

01. Januar 1970
Ausstellungen 2026 im Arp Museum Bahnhof Rolandseck

Claude Monet, Häuser im Schnee in Norwegen, 1895 © Arp Museum Bahnhof Rolandseck/Sammlung Rau für UNICEF, Foto: Peter Schälchli, Zürich

Seelenlandschaften

Ensor-Monet-Spilliaert

23.11.2025-8.3.2026
Das Arp Museum öffnet ein Fenster in die Kunstwelt Belgiens und stellt Meisterwerke aus der renommierten Sammlung The Phoebus Foundation aus Antwerpen vor.

Unter dem Titel Seelenlandschaften werden 55 Gemälde und Skulpturen vom Impressionismus bis zur Klassischen Moderne präsentiert. Brüssel als pulsierendes Zentrum der Avantgarde im späten 19. Jahrhundert erwacht hier zum Leben.

„ARP ist da. keiner versäume arp zu besichtigen.“
Hans (Jean) Arp, 1917

Belgische Künstler wie Léon Spilliaert, Théo Van Rysselberghe, George Minne und James Ensor pflegten einen intensiven Austausch mit ihren französischen Kollegen und fanden ganz eigene Ausprägungen der epochalen wie bahnbrechenden Kunstströmungen, die im Impressionismus, Symbolismus und Fauvismus gipfelten. Im Dialog mit Werken französischer Meister aus der Sammlung Rau für UNICEF von Claude Monet über Paul Signac bis Maurice Denis entsteht ein reger Austausch, der die gegenseitige Befruchtung der Kunstszenen lebendig macht. Die Ausstellung zeigt die Suche dieser Gruppe nach einem Existenzialismus, der tief in der menschlichen Seele verwurzelt ist und vom düsteren, teilweise bis ins Absurde gesteigerten Rausch des Fin de Siècle befeuert wurde.


Zu den Sternen!

Weltraum und Weltflucht seit der Moderne

10.7.2026-10.1.2027 
Seit jeher dient der Weltraum als mächtige Projektionsfläche für Sehnsüchte und Utopien - angesichts globaler Krisen hält er immer noch die Vision einer alternativen Existenz bereit.

Apokalyptisches Erwachen und exzentrischer Grenzverlust werden mit rund 100 Werken von der Moderne bis zur Gegenwart beleuchtet - u. a. mit Max Ernst, Emma Talbot, El Lissitzky, Katharina Sieverding, Sophie Taeuber-Arp.

Eröffnung: Freitag, 10. Juli 2026, 19:00 Uhr


Sprechende Bilder

1400 bis 1800

Jusepe de Ribera, Hl. Hieronymus, 1636 Ⓒ Arp Museum Bahnhof Rolandseck /Sammlung Rau für UNICEF, Foto: Mick Vincenz
Jusepe de Ribera, Hl. Hieronymus, 1636 Ⓒ Arp Museum Bahnhof Rolandseck /Sammlung Rau für UNICEF, Foto: Mick Vincenz

27.9.2026-21.3.2027 
Die Sammlung des Luxemburger Musée national d'archéologie, d'histoire et d'art (MNAHA) ist zu Gast im Arp Museum.

Rund 30 Highlights der Historien- und Genremalerei des MNAHA treten in Dialog mit Meisterwerken der Sammlung Rau für UNICEF aus Renaissance und Barock. Bildgewaltig stellen sie erdachte wie erlebte Geschichte dar und beleuchten zeitlose Grundwahrheiten des menschlichen Zusammenlebens.

Eröffnung mit anschließendem Museumsfest: Sonntag, 27. September 2026, 11:00 Uhr


Wirklich?!

Kunst und Realität 1400-1900

Jan van Kessel d.Ä. (zugeschrieben), Tableau mit Insekten, um 1660, Arp Museum Bahnhof Rolandseck/Sammlung Rau für UNICEF, Foto: Mick Vincenz
Jan van Kessel d.Ä. (zugeschrieben), Tableau mit Insekten, um 1660, Arp Museum Bahnhof Rolandseck/Sammlung Rau für UNICEF, Foto: Mick Vincenz

29.3.-6.9.2026 
In Zeiten von Kl und Fake News schwindet das Vertrauen in die Wahrheit der Bilder. Bei historischen Gemälden und Skulpturen hinterfragen wir dagegen oft nicht, was wir sehen. Die aktuelle Ausstellung im Arp Museum zeigt, wie sich unsere Vorstellung von Wirklichkeit im Laufe der Jahrhunderte verändert hat.

In der mittelalterlichen Kunst konzentriert sich die Darstellung vielfach auf die Figur - Mimik und Gestik machen das unnahbar Göttliche erfahrbar. So vermittelt beispielsweise die zarte Körperlichkeit einer Maria mit dem Kind aus Elfenbein (um 1300) eine spirituelle Nähe. Ganz anders zeigt sich die Wirklichkeit im 16. und 17. Jahrhundert: hier sind die scheinbar realen, täuschend echten Genreszenen und Stillleben mehr als sie scheinen. Ihnen unterliegt oft ein tieferer Symbolgehalt, der herausgelesen und enträtselt werden will. Mit dem Realismus des 19. Jahrhunderts schließlich wetteifern Fotografie und Malerei um Authentizität.

Zwischen Andacht und Alltäglichkeit, zwischen Ideal und Beobachtung erzählt die Ausstellung, wie jede Epoche ihre Wahrheit ins Bild setzt.

Eröffnung:
Sonntag, 29. März 2026, 11:00 Uhr


Günther Uecker

Die Verletzlichkeit der Welt

8.2.-14.6.2026
Die Ausstellung im Arp Museum Bahnhof Rolandseck ist die erste nach dem Tod des Künstlers Günther Uecker (*1930, Wendorf, +2025, Düsseldorf) und dabei die letzte, an der er noch selbst mitgewirkt hat. Sie würdigt den international bekannten Künstler, der mit seinen ikonischen Nagelbildern und -reliefs Kunstgeschichte schrieb und als prägende Persönlichkeit der Künstlergruppe ZERO die Kunst der Nachkriegszeit revolutionierte.

Uecker war dem Künstlerbahnhof Rolandseck eng verbunden: Das Nagelrelief Bett zum Aufwachen (1965) befindet sich noch heute in der Museumssammlung. Der performative Film Die Treppe (1964) zeigt Uecker, wie er Bahnhofsvorplatz und -gebäude Nagel für Nagel erobert. Insgesamt werden 45 Werke aus sieben Jahrzehnten gezeigt - von frühen Nagelobjekten über kinetische Installationen bis zu späten Serien, die Ueckers spirituelle Haltung und sein humanistisches Weltbild spiegeln. Im Zentrum stehen Arbeiten, die der Verletzlichkeit der Welt gewidmet sind - Ausdruck eines Lebenswerks, das Frieden, Empathie und menschliche Verantwortung reflektiert.

Eröffnung:
Sonntag, 8. Februar 2026, 11:00 Uhr

Veranstaltungstipp:
Sonntag, 19. April 2026, 15:00 Uhr Gespräch mit Weggefährten Günther Ueckers u.a. mit Jacob Uecker und Heinz-Norbert Jocks
Kosten: 5 € zzgl. Museumseintritt (Tickets im VVK über den Museums-Onlineshop erhältlich)


Kosmos Arp

Sophie Taeuber-Arp und Hans Arp - ein Künstlerpaar der Avantgarde

Sammlungspräsentation

Wie kaum ein anderes Paar beeinflussten Sophie Taeuber-Arp und Hans Arp die Kunst ihrer Zeit.

Pazifismus, Gleichberechtigung und Ökologie manifestieren sich außergewöhnlich früh in Leben und Wirken der Beiden. In Auflehnung gegen bestehende gesellschaftliche Werte und Konventionen erfanden sie sich und ihre Werke stets neu, verließen jedoch nie ihre künstlerische sowie gedanklichkonzeptuelle Heimat: die Abstraktion. Kosmos Arp zeigt die bis heute ungebrochene innovative Strahlkraft des Paares.