75 Jahre Mittelrhein Verlag: Von der Papierrolle in die Zeitungsrolle

Bei den Führungen durch das Druckzentrum des Mittelrhein-Verlages bekommt man spannende Einblicke

29. September 2023
75 Jahre Mittelrhein Verlag: Von der Papierrolle in die Zeitungsrolle

Beeindruckend: Das riesige Papierlager im Druckzentrum des Mittelrhein-Verlages ist Teil der Druckhausführungen. Fotos: Jens Weber

Man muss schon weit nach oben schauen. Mehr als zehn Meter hoch stapeln sich die tonnenschweren Zylinder in der großen Halle am Druckzentrum der Rhein-Zeitung, in Sichtweite des Autobahnkreuzes Koblenz an der A48/A61. Diese Zylinder sind aus Papier, gerollt zu einer riesigen Rolle, und werden für den täglichen Zeitungsdruck Ihrer Rhein-Zeitung gebraucht. Übrigens: Die größten Rollen haben ausgerollt eine Länge von etwa 34 Kilometern und sind mehr als zwei Meter breit. Was dort unter den riesigen Druckmaschinen gelagert ist, reicht gerade einmal für drei Wochen. Täglich rollen mehrere Lkw ins Druckhaus des Mittelrhein-Verlages und liefern das wertvolle Material ab. 

Und die Leserinnen und Leser unserer Zeitung, alle anderen Interessierten selbstverständlich auch, können sich das alles aus nächster Nähe anschauen. Bei unseren Druckhausführungen bekommt man einen detaillierten Einblick in die Produktion der Rhein-Zeitung. Nach einem kurzen Einführungsvortrag werden die wichtigsten Stationen für den Zeitungsdruck besucht. Neben dem oben beschriebenen Papierlager sind noch viele weitere Stellen anschaubar, die für die tägliche Produktion der Rhein-Zeitung wichtig sind. Unter anderem auch das Tageslager für den Druck. Dort sind jene Rollen produktionsfertig gelagert,die für zwei bis drei Tage benötigt werden. Die werden übrigens von fahrerlosen Transportfahrzeugen erfasst und automatisch in die Maschinen eingelegt. Auch die Druckerei und die haushohen Druckmaschinen gehören dazu, gleich drei an der Zahl.

Hier bekommt man anschaulich den Weg von der blanken Papierrolle bis hin zur fertig gedruckten und gefalteten Rhein-Zeitung zu Gesicht. Von den Druckern selbst bekommt man spannende Informationen rund um das Druckverder vier fahren und das Zusammenspiel Druckfarben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz. Von einer Plattform hoch über den Drucktürmen hat man hinter einem großen Panoramafenster die einmalige Möglichkeit, sich die drei Maschinen aus der Nähe anzusehen. Der Hersteller König & Bauer aus Würzburg hat die haushohen Druckmaschinen hergestellt. Die Zahlen sind beeindruckend: 45 000 Zeitungen schafft eine Maschine in einer einzigen Stunde. Mit einer Geschwindigkeit von etwa 50 km/h läuft das Papier durch. Mit zwölf Meter Höhe und einem Gewicht von nahezu 1000 Tonnen sind die Drucktürme sicherlich mit am beeindruckendsten anzuschauen.

Weitere Stationen sind auch die Plattenbelichter. Sie liefern die Grundlage für den Druck der Rhein-Zeitung. Auf chemikalienfreiem Aluminium werden die Seiten belichtet. Selbstredend werden die Platten recycelt und vom Hersteller erneut verwendet. Einblicke erhält man auch in die Weiterverarbeitung. Dort sind beispielsweise das Hochregallager und die Wickler stationiert. Die Wickler dienen als Zwischenstation für Vordrucke. Diese Produkte werden dann am Produktionstag wieder den Zeitungen zugeführt. Was früher per Hand geschah, wird heute in atemberaubender Geschwindigkeit umgesetzt. schaffen die Maschinen etwa 40 000 Exemplare in einer Stunde. So schnell muss es auch sein, wollen pro Jahr mehr als 60 Millionen Exemplare druckfrisch in den Haushalten unseres Verbreitungsgebietes ankommen.

Was bei einer Druckhausführung niemals fehlen darf: der Versand. Eine logistische Herausforderung der besonderen Art. Das Gebiet der Rhein-Zeitung ist groß, mit vielen kleinen Ortschaften bestückt. Metropolen: Fehlanzeige. Das heißt vor allem für die vielen Speditionen, dass sie weite Wege auf sich nehmen müssen. Etwa 40 Spediteure sind Nacht für Nacht mit etwa 150 Fahrzeugen in den großen Versandhallen unterwegs und steuern die Rampen für die Verladung an. So schafft es die Rhein-Zeitung dank der unzähligen Zusteller jeden Morgen in Ihren Briefkasten.
Jens Weber

Wenn Sie dabei sein und die spannende Welt des Zeitungsdruck hautnah miterleben wollen, melden Sie sich unter rz-forum.de/druckhausfuehrung an und erleben Sie die Führung mit.