Tiefgreifender Wandel und Perspektiven

Bad Kreuznachs Konversion nach dem Abzug der US-Streitkräfte

29. Dezember 2023
Tiefgreifender Wandel und Perspektiven

Die ehemalige Präsenz der US-Streitkräfte in Bad Kreuznach prägte über fünf Jahrzehnte die Geschichte der Stadt. Bis Mitte 2001 befanden sich hier vier Kasemen, ein Raketenlager, ein Schießsplatz, ein kleiner Flugplatz und ein Truppenübungsplatz. Die Marshall-Kaserne, der Fliegerhorst. Bad Kreuznach, die Minick-Kaseme und der LTA Rheingrafenstein gehörten zu den wichtigen Einrichtungen, die das Stadtbild prägten.

Der Abzug der US-Streitkräfte hinterließ nicht nur leerstehende Kasernen und verwaiste Militäranlagen, sondern auch einen tiefgreifenden Wandel in der Stadtgeschichte. Ein Großteil der ehemaligen Militärflächen wurde im Rahmen eines ehrgeizigen Konversionsprojektes umgenutzt. Der Abriss alter Kasernen, Wohnungen und Krankenhäuser an verschiedenen Stellen der Stadt ebnete den Weg für eine zivile Nutzung. Eine der noch sichtbaren Spuren der langjährigen Präsenz der US-Streitkräfte ist der Gedenkstein vor dem Parkhotel Kurhaus. Er würdigt die über 50-jährige Freundschaft zwischen der US-Armee und der einheimischen Bevölkerung. Ende 2001 hatte die 1. US-Panzerdivision ihre Verlegung nach Wiesbaden-Erbenheim abgeschlossen.

Zuletzt lebten 4.200 Soldaten mit ihren Familien in der „,Community“. Im Jahr 2001 waren noch 277 Zivilisten, überwiegend Deutsche, dort beschäftigt.

Auch nach dem Abzug blieb die Verbundenheit bestehen, wie die Wahl Bad Kreuznachs als Kulisse für ein Weihnachtsvideo der U.S. Ammy Europe Band & Chorus zeigt.

Das ehemalige US-Militärgelände „Rose Barracks“ zwischen Alzeyer Straße und Dürerstraße spielte eine Schlüsselrolle bei der Konversion in Bad Kreuznach. Mit einem Entwicklungspotenzial von 45 Hektar wurde das Areal zu einem neuen Gewerbestandort mit großzügigen Grün- und Erholungsflächen. Hier finden sich auch der Olympiastützpunkt der MTV Trampolinturner, die neue Zentrale des Landesbetriebs Straßen und Verkehr und ein Verwaltungs-, Dienstleistungs- und Technologiezentrum mit bis zu 1.500 Arbeitsplätzen. Weitere bereits entwickelte und belebte Konversionsflächen sind das ehemalige „Airfield“ zwischen Bosenheimer Straße und Schwabenheimer Weg, heute u.a. Standort des neuen Edeka-Marktes und der Firma Holz Kurz. Die ehemalige „Marshall-Kaseme“ beherbergt heute die Farbwerke Meffert AG, die ODD Graphische Werke und den Baustoffhandel Beinbrech. Das ehemalige Wohnquartier Französisches Viertel“ wurde von der städtischen Gewobau aufwendig saniert und in ein attraktives Wohnquartier umgewandelt. Auch die ehemaligen Wohnquartiere „Housing II“ und „Housing III“ sowie die Kaserne „Hospital“ und das Übungs- und Freizeitgelände „Kuhberg“ standen im Fokus der städtebaulichen Entwicklung. In diesen Bereichen entstanden neue Wohngebiete, behutsame Ergänzungen der vorhandenen Bebauung sowie naturnahe Freizeit- und Erholungsflächen, red