Wirtschaft im Westerwaldkreis: Dynamischer Strukturwandel vollzogen

Der Westerwaldkreis präsentiert sich als attraktive Mittelgebirgslandschaft mit einer Fläche von rund 1000 Quadratkilometern, 192 Städten und Gemeinden sowie 204000 Einwohnern

20. Juni 2023
Wirtschaft im Westerwaldkreis: Dynamischer Strukturwandel vollzogen

Foto: Martin - stock.adobe.com

Der Westerwald ist vor allem durch das Volkslied „Oh, du schöner...“ bekannt. Aber kaum einer weiß, dass der Westerwald viel mehr zu bieten hat, als den besungenen kalten Wind. Der Westerwaldkreis präsentiert sich als attraktive Mittelgebirgslandschaft mit einer Fläche von rund 1000 Quadratkilometern, 192 Städten und Gemeinden sowie 204000 Einwohnern als einer der größten Landkreise in Rheinland-Pfalz. Und nicht nur Einheimische meinen, er sei einer der schönsten.

Mit Dynamik und Leistung zum Erfolg

Im Westerwaldkreis sind modernste Technologien, beste Arbeitsqualität, Forschung und Entwicklung in rund 800 mittelständischen, aufgeschlossenen und flexiblen Industriebetrieben sowie rund 2400 Handwerksbetrieben zu Hause. Kaum jemand fühlt sich an einen Industriestandort erinnert, wenn er an den Westerwald denkt. Dabei ist das produzierende Gewerbe nach wie vor der stärkste Wirtschaftszweig. Etwa die Hälfte der Bruttowertschöpfung trägt die Industrie bei – ein Spitzenwert, der in Rheinland-Pfalz nur von wenigen Industriestandorten in der Pfalz übertroffen wird.

In den zurückliegenden Jahrzehnten hat sich ein dynamischer Strukturwandel mit starker Zunahme der Beschäftigten im Dienstleistungsbereich vollzogen. Vor allem zahlreiche Westerwälder Unternehmen, die in den Zukunftsmärkten Multimedia und Kommunikationstechnik tätig sind, verzeichnen enorme Wachstumserfolge. Die Landwirtschaft hat nur noch eine bescheidene wirtschaftliche Bedeutung. Wichtig ist vor allem die ausgeprägt mittelständische Struktur der Unternehmenslandschaft. Kein Betrieb im Westerwald hat mehr als 2000 Beschäftigte, nur wenige über 1000, und die meisten bewegen sich noch unter der 500er Grenze. Alle guten Attribute, die man dem Mittelstand zuordnet, kommen hier zusammen: Flexibilität, Risikobereitschaft, Schnelligkeit, Marktnähe, Investitionsbereitschaft und Ausbildungsstärke.

Aktivzone zwischen den Ballungsräumen

Der Westerwaldkreis liegt im Nordosten von Rheinland-Pfalz, und damit im Herzen Europas. An das europäische Fernstraßennetz ist er durch die A3 Köln-Frankfurt, die A45 Dortmund-Frankfurt („Sauerlandlinie“) und die A48 Dernbacher Dreieck-Trier-Luxemburg angeschlossen. Ein gut ausgebautes Netz von Bundes-, Landes- und Kreisstraßen erschließt den Westerwaldkreis auch im Inneren.

ICE-Bahnhof Montabaur/Koblenz Chance für die Region

Zu den günstigen Verkehrsverbindungen zählt seit 2002 der neue ICE-Bahnhof in Montabaur, der die Wirtschaftszentren Europas mit dem Westerwald verbindet. In rund 30 Minuten sind die Ballungsräume Frankfurt oder Köln/Bonn und die dortigen internationalen Flughäfen ab Montabaur erreichbar.

Arbeiten, wo andere Urlaub machen

2005 gab es im Westerwaldkreis 8004 Arbeitsstätten mit 55382 Beschäftigten. Der Westerwaldkreis gehört damit zu den wirtschaftlich starken und zu den am stärksten wachsenden Landkreisen von Rheinland-Pfalz. Der Anstieg der Beschäftigungszahlen ist großenteils auf eine Ausweitung der Teilzeitbeschäftigung zurückzuführen (55 Prozent der neu geschaffenen Arbeitsstellen sind Teilzeitarbeitsplätze). Lebensqualität schafft Arbeitskraftpotenzial. Denn wo man sich wohlfühlt, ist auch gut arbeiten. Die herrliche Umgebung, niedrige Lebenshaltungskosten und erschwingliche Mieten machen den Westerwald zum Anziehungspunkt für qualifizierte Arbeitskräfte. Daneben sorgt die gute Bildungs-Infrastruktur für den permanenten Nachwuchs junger, motivierter Mitarbeiter.

Bildung: Investition in die Zukunft

Im Zeitalter eines rasanten technischen Wandels spielt neben den klassischen Standortfaktoren auch eine weit gefächerte und gut ausgebaute Bildungsinfrastruktur eine entscheidende Rolle. In Zahlen gliedert sich das allgemeinbildende Schulsystem in 53 Grundschulen, sechs Hauptschulen, sechs Realschulen, zwei Duale Oberschulen, fünf Regionalschulen, vier Allgemeinbildende Gymnasien, acht Schulen mit Förderschwerpunkten, ein Musikgymnasium, zwei Berufsbildende Schulen und eine Staatliche Fachschule für Keramikgestaltung und Keramiktechnik. Von überregionaler Bedeutung sind der Fachbereich Keramik der Fachhochschule Koblenz, das Institut für künstlerische Keramik sowie das Forschungsinstitut für anorganische Werkstoffe in Höhr-Grenzhausen.

Bundesweite Bedeutung genießen die Fachhochschule der Deutschen Bundesbank in Hachenburg sowie die Akademie Deutscher Genossenschaften e.V. in Montabaur. Das Forstliche Bildungszentrum Rheinland-Pfalz, eine ebenfalls überregionale Einrichtung ist ebenfalls in Hachenburg angesiedelt. Die Universitätsstadt Koblenz – von Montabaur aus in rund 15 Minuten erreichbar – beherbergt eine Fachhochschule für Betriebswirtschaft, Bauingenieurwesen und Sozialpädagogik und die Universität Koblenz-Landau mit dem Schwerpunktfach Informatik. In Vallendar, gleich nebenan, wird die zukünftige Elite der deutschen Wirtschaft an der Wissenschaftlichen Hochschule für Unternehmensführung (WHU) ausgebildet. Nur einen „Katzensprung“ vom Hohen Westerwald entfernt liegt die laut SPIEGEL-Umfrage in der Universitäts-Rangliste an Nummer eins platzierte Gesamthochschule Siegen. Quelle: IHK.de/Richard Hove