
gemeinsam mit unserer Wirtschaftsförderung, der IHK-Regionalgeschäftsstelle Altenkirchen, der Kreishandwerkerschaft Rhein-Westerwald und den Wirtschaftsjunioren freue ich mich auf den diesjährigen Empfang der Wirtschaft.
Mit der Firma Werit konnten wir quasi unseren Wunschkandidaten als Gastgeber für den Empfang der Wirtschaft gewinnen. Wie kaum ein anderes Unternehmen in unserem Landkreis steht Werit für die Werte familiengeführter Unternehmen ein. 1949 gegründet, hat Werit alle Höhen und Tiefen der wirtschaftlichen Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland miterlebt und zweifellos auch selbst mitgeprägt. Wer wüsste das besser als der Unternehmensgründer Dr. Helmhold Schneider, den ich von dieser Stelle herzlich grüße!

Und wo stehen wir heute, 75 Jahre nach der Gründung? Historisch gesehen hat sich Deutschland als Verlierer von zwei Weltkriegen wirtschaftlich hervorragend entwickelt. Von der Gründung bis Mitte der 70er Jahre erlebten wir, auch dank des Marschall-Plans, eine rasante wirtschaftliche Entwicklung. Im Anschluss prägten bis zu Beginn der 90er Jahre die Ölkrise und der Strukturwandel, weg von der Industrie- und hin zur Dienstleistungsgesellschaft das wirtschaftliche Bild. Die Wiedervereinigung brachte neue Herausforderungen, aber auch neue Impulse. Und in den letzten Jahrzehnten profitierten wir stark von der Globalisierung und Digitalisierung.
Doch seit der Finanzkrise 2008 läuft es, zumindest im Vergleich zu den anderen Industrienationen, nicht mehr so rund in Deutschland. Es ist die Rede von dunklen Wolken, die aufziehen. Bei genauerer Betrachtung regnet es schon. Unternehmen und Konzeme drohen nicht mehr nur mit Unternehmensverlagerungen ins Ausland, sie verlassen den Wirtschaftsstandort Deutschland. Die Probleme sind hinlänglich bekannt:hohe Energiepreise, hohe Sozialleistungen, Bürokratieaufbau statt -abbau, Fachkräftemangel, geringere Produktivität, marode Infrastruktur und mehr Life statt Work - ein Cocktailmix, der die Zutaten für den perfekten Sturm beinhaltet. Politik egal welcher Couleur - kann, nein, sie muss hier Lösungen anbieten. Ein „Weiter so“ funktioniert schon lange nicht mehr. Scheibchenweise, ja schleichend, bekommt unsere Wirtschaft und unsere Gesellschaft die Folgen dieses Cocktails zu spüren. Es herrscht Katerstimmung.
Aber nur Jammern bringt nichts. Und beim Empfang der Wirtschaft gilt es auch die Leistungen unserer heimischen Unternehmen zu würdigen, die trotz der sehr schwierigen Rahmenbedingungen weiterhin unserem Kreis die Treue halten. Ich wünsche mir, dass das so bleibt und die Politik sowie die Verwaltungen bei all ihren Entscheidungen im Sinne und im Rahmen ihrer Möglichkeiten "pro Wirtschaft“ handeln. Bedanken möchte ich mich bei den langjährigen treuen Sponsoren und dem Organisationsteam, das den Empfang der Wirtschaft vorbereitet hat. Ich freue mich auf einen schönen Abend, bei einem „der“ Familienunternehmen im Landkreis Altenkirchen, sicherlich auch in familiärer Atmosphäre.
Ihr
Dr. Peter Enders
Landrat des Kreises Altenkirchen