Polch, Rieden, Andernach, Bendorf und Mayen: Digitale Treffpunkte der Zukunft

Die „Regio Hubs“ stärken den ländlichen Raum und bieten als offene Räume Möglichkeiten für gemeinschaftliches Lernen, Arbeiten und Begegnen. Derzeit entstehen sie an fünf Standorten im Landkreis.

03. Juli 2025
Polch, Rieden, Andernach, Bendorf und Mayen: Digitale Treffpunkte der Zukunft

Das Sozial- und Kulturgebäude @Viedel in Polch ist bereits eröffnet. Foto: WFG am Mittelrhein

Die Zukunft im Landkreis Mayen-Koblenz ist digital, gemeinschaftlich – und lokal verwurzelt. Mit dem Modellprojekt „Smarte Region MYK10“ gehört der Kreis seit 2020 zu den bundesweit geförderten Modellprojekten Smart Cities. Ziel des Programms, das vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen gemeinsam mit der KfW getragen wird, ist es, Kommunen bei der Entwicklung und Umsetzung zukunftsorientierter Strategien zur Digitalisierung der Stadt- und Regionalentwicklung zu unterstützen.

Im Mittelpunkt der Smarten Region MYK10 steht die Frage, wie digitale und analoge Lösungen konkret dazu beitragen können, das Leben im ländlichen Raum zu verbessern – ob in der Mobilität, Bildung, Daseinsvorsorge oder im gesellschaftlichen Miteinander. Eines der zentralen Projekte auf diesem Weg sind die RegioHubs: offene Räume für gemeinschaftliches Lernen, Arbeiten und Begegnen, die derzeit an fünf Standorten im Landkreis entstehen.

Die RegioHubs bieten WLAN, moderne Technik, Co-Working-Plätze, Workshopräume und Flächen für Kursangebote oder Veranstaltungen. Die Nutzung ist vielseitig: Von kulturellen Veranstaltungen über Digitalkurse bis zu kreativen Mitmachformaten ist vieles denkbar. Dabei richtet sich das Angebot sowohl an Bürgerinnen und Bürger als auch an Organisationen, Vereine und Unternehmen.

Fünf Standorte - Fünf lokale Lösungen

Insgesamt fünf RegioHubs befinden sich derzeit im Aufbau oder bereits in Betrieb: Polch, Rieden, Andernach, Bendorf und Mayen. Der RegioHub Polch ist bereits im neuen Sozial- und Kulturgebäude „@Viedel“ bereits eröffnet. Die Räume werden von vielfältigen Nutzern gebucht, von der Kreisvolkshochschule bis zu Vereinen oder kulturelle Gruppen, die hier Raum für Begegnung und Engagement finden. Das alte Pfarrhaus in Rieden wie auch die Stadthausgalerie in Andernach sind im Umbau und sollen bald Pop-Up-Angebote, Verwaltungsdienste und Serviceangebote bieten. Auch in Bendorf und Mayen laufen Planungen an innerstädtischen Standorten, um Orte zur Begegnung, Arbeiten und für Bildung zu schaffen.

Strategischer Standortfaktor für die Wirtschaft

Neben dem gesellschaftlichen Nutzen bergen die RegioHubs auch großes Potenzial für die regionale Wirtschaft. Sie sind nicht nur Orte der Begegnung, sondern echte Zukunftsinvestitionen in die Infrastruktur des digitalen Arbeitens. Unternehmen – vom kleinen Handwerksbetrieb bis zum innovativen Mittelständler – finden hier neue Räume für Flexibilität, Weiterbildung und Vernetzung.

Gleichzeitig erfüllen die RegioHubs eine wichtige Rolle als Ankerorte der Digitalisierung. Sie schaffen Teilhabechancen in Zeiten des digitalen Wandels, fördern lebenslanges Lernen, machen digitale Werkzeuge erlebbar und bringen Menschen wie Organisationen zusammen – über Branchen- und Altersgrenzen hinweg.

Die Nutzungsmöglichkeiten für Unternehmen sind breit gefächert:

- Mobiles Arbeiten für Außendienst-Teams oder Pendler:innen, die wohnortnah moderne Arbeitsplätze suchen
- Seminare und Schulungen in professioneller Umgebung mit digitaler Ausstattung
- Netzwerktreffen, Beratungsangebote, Produktvorstellungen und Informationsabende, die Fachkräfte, Kundschaft oder Partner zusammenbringen
- Raumnutzung gegen Miete für interne Weiterbildungen, Kundenworkshops oder Projektarbeit
- Kooperationen mit Bildungsanbietern, etwa zur Fachkräftegewinnung, Azubi-Schulung oder Nachwuchsförderung
- Zugang zu MakerSpaces oder Pop-Up-Laboren, die kreative Innovationsprozesse unterstützen

Darüber hinaus leisten die RegioHubs einen aktiven Beitrag zur regionalen Wertschöpfung, indem sie Angebote mit urbanem Charakter zurück in den ländlichen Raum bringen. Damit stärken sie nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit der ansässigen Betriebe, sondern fördern auch die Entwicklung eines modernen, digitalen Arbeitsumfelds – direkt vor Ort.

„Die RegioHubs stehen sinnbildlich für das, was die Smarte Region ausmacht: Sie verbinden digitale Chancen mit den konkreten Bedürfnissen vor Ort – und schaffen gleichzeitig einen echten Mehrwert für Unternehmen“, sagt Rita Emde, Prokuristin bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft am Mittelrhein mbH.

Gerade in Zeiten von Fachkräftemangel und wachsendem Innovationsdruck bieten die RegioHubs einen wichtigen Standortvorteil: Sie stärken die Arbeitgeberattraktivität durch moderne Arbeitsumfelder, ermöglichen neue Formen der Kollaboration und fördern die digitale Transformation vor Ort – ohne den Anschluss an die Region zu verlieren.

Ein Gewinn für alle - und ein starkes Signal für den Standort MYK

Die RegioHubs zeigen, wie digitale Infrastruktur, Gemeinschaft und wirtschaftliches Denken Hand in Hand gehen können. Sie machen den Landkreis Mayen-Koblenz nicht nur lebenswerter, sondern auch zukunftsfähiger – und für Unternehmen noch attraktiver als Wirtschaftsstandort.

Denn wo Innovation lokal gefördert, Zusammenarbeit sichtbar gelebt und digitale Räume offen gestaltet werden, entstehen nicht nur neue Ideen – sondern echte Zukunftsperspektiven.