Region: Digitalisierung wird Tourismus in Mayen-Koblenz bereichern

Remet und die Smarte Region MYK 10 bringen ein digitales Traumpfädchen, ein smartes Wegemanagement auf Traumpfaden und Traumpfädchen sowie eine Zeitreise in erweiterter Realität nach Mayen-Koblenz

03. Juli 2025
Region: Digitalisierung wird Tourismus in Mayen-Koblenz bereichern

Foto: Adobe Firefly/REMET

Die Rhein-Mosel-Eifel-Touristik (REMET) – Zweckverband des Landkreises Mayen-Koblenz (MYK) – setzt einen klaren Fokus auf die digitale Transformation im Tourismus. „Digitale Innovationen bieten uns die Chance, Mayen-Koblenz als modernes Tourismusziel zu positionieren“, sagt Michael Schwippert, stellvertretender REMET-Geschäftsführer. „Wir wollen über innovative, saisonunabhängige und digitale Angebote der öffentlichen Tourismusinfrastruktur nicht nur die Attraktivität und Erlebnisqualität, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit unserer Region stärken.“

Die Traumpfade und Traumpfädchen im Rhein-Mosel-Eifel-Landzählenseit Jahren zurecht zu den beliebtesten Wander- und Spazierwegen in Rheinland-Pfalz und weit darüber hinaus. Um diese Attraktivität noch zu steigern, hat die REMET gemeinsam mit der Smarten Region MYK10 und dem Kulturpark Sayn auf dem Traumpfädchen „Sayner Aussichten“ in Bendorf-Sayn die erste digitale Wanderung in MYK ins Leben gerufen. Informationen zur lokalen Geschichte beziehungsweise zu Sehenswürdigkeiten in Bendorf-Sayn werden auf einer kurzen Spazierwanderung in Audio-Beiträgen und Videos zur Verfügung gestellt. Der Zugriff erfolgt mittels QR-Codes oder über die Integration in die beliebte Traumpfade-App. Die Audio-Beiträge und Videos machen mithilfe lokaler Persönlichkeiten die lokale Geschichte sichtbar und bieten einen niedrigschwelligen Zugang, um Digitalisierung zu erleben.

Digitales Wegemanagement auf den Premiumwanderwegen

Fortschrittliche digitale Technologien können auch für Prozessinnovationen eingesetzt werden, beispielsweise im Rahmen der Besucherinformation und -lenkung. So wird das „Wegemanagement der Traumpfade und Traumpfädchen“ stärker digitalisiert. Hierzu zählt beispielsweise die Einbindung von Sensorik zur datengestützten (teil-)automatisierten Sperrung von Wanderwegen und Gefahrenstellen. „Manche unserer Premiumwanderwege verlaufen über kleine Bäche, die nicht immer eine Brücke vorhalten. Hier sind Trittsteine zu überwinden, die je nach Wasserstand überspült sein können. Über Pegelstand-Sensorik wird für alle im Vorfeld der Wanderung direkt erkennbar sein, ob die Trittsteine überflutet beziehungsweise der entsprechende Weg gesperrt ist“, so der stellvertretende REMET-Geschäftsführer. Gleiches gilt für Zufahrten oder auch Parkplätze an stark frequentierten Traumpfaden. Hier soll bei Überfüllung eine Besucherlenkung auf andere Premiumwege erreicht werden – und das bereits erkennbar auf der Anreise. „Viele weitere digitale beziehungsweise smarte Anwendungen kommen hinzu und werden die Arbeit unserer beiden Wegemanager, unserer 41 Wegepaten, der Kommunen und der vielen weiteren Akteure rund um Traumpfade und Traumpfädchen erleichtern“, kündigt Michael Schwippert an.

Fesselnde ZEITREISE

Durch den Einsatz von Augmented Reality (AR) – einer computer- bzw. technologiegestützten Erweiterung der realen Wahrnehmung – werden sieben Sehenswürdigkeiten im MYK-Kreis auf eine zweite digitale Ebene gebracht. „Über die ZEITREISE machen wir die Geschichte unserer Ferienregion interaktiv erlebbar“, berichtet Schwippert und gibt ein Beispiel, das umgesetzt wird: Die Burg Eltz ist „die“ deutsche Ritterburg, deren heute „versteckte“ Lage sich dem Besucher nicht erschließt. Doch warum steht die Burg gerade hier? Vom Aussichtspunkt oberhalb der Burg wird via AR auf dem Smartphone die wichtige Handelsstraße zwischen dem fruchtbaren Maifeld und der Mosel wiederhergestellt, wo Ritter und Knappen den Handelsleuten, die mit Ochsenkarren unterwegs waren, Schutz und Geleit vor Räubern und Tieren gaben. „Auch das Leben in der alten Tuchmacherstadt Monreal, den Vulkanausbruch des Laacher Sees, das Mühlsteinrevier Rhein-Eifel, den Goloring, Caesars Brücke über den Rhein und die Sayner Hütte werden wir greifbar machen.“

Eine erzählerische Rahmenhandlung wird die verschiedenen Örtlichkeiten miteinander verknüpfen - mit jeder zusätzlich besuchten Station wird die Geschichte weitergeschrieben. Um in den Genuss der Zeitreise zu kommen, wird man zukünftig nur ein Handy benötigen. Vor Ort wird das Kamerabild des Mobiltelefons mit einer historisch rekonstruierten 3D-Umgebung überlagert, auf die wiederum 3D-Figuren, Gebäude und Objekte platziert werden, mit denen die Nutzer interagieren können. „Das Projekt ist ambitioniert“, so Schwippert. Daher wurde europaweit ausgeschrieben. 19 internationale und namhafte Unternehmen haben sich beteiligt und seit wenigen Tagen steht nach einem umfangreichen, zweistufigen Auswahlverfahren der Sieger fest. Jetzt geht es in die Umsetzung. „Einheimische und Touristen dürfen also gespannt sein!“, freut sich Michael Schwippert auf das neue Projekt.