Zukunft für die junge Generation im Landkreis

Der Jugendmonitor fühlt auf den Zahn und zeigt Wege aus dem Fachkräftemangel auf

27. Juni 2023
Zukunft für die junge Generation im Landkreis

Foto: Lomb - stock.adobe.com

Der Fachkräftemangel macht auch vor der Region Mayen-Koblenz nicht Halt. Unternehmerinnen und Unternehmen suchen teils händeringend nach fachkundigen Mitarbeitenden, die Gründe für die Verschlechterung der Lage sind hinlänglich bekannt. Die geburtenstarken Jahrgänge erreichen nach und nach das Rentenalter, Nachwuchskräfte finden sich nur schwerlich.

Die Fachkräfteallianz des Landkreises Mayen-Koblenz befasst sich seit Langem mit der Frage der Fachkräftegewinnung und hat dabei auch die Jugend im Fokus. Mit einer Umfrage, dem „Jugendmonitor“, wollte man der Motivationslage und den Zukunftsvorstellungen junger Menschen näherkommen und sich ein Bild verschaffen, mit welchen Maßnahmen man junge Talente für die Region gewinnen kann.

Mehr als 1000 Jugendliche im Alter von 15 bis 25 Jahren wurden im Rahmen dieses Monitorings von der Agentur MODULDREI Strategie und Kommunikation GmbH zunächst online befragt. Die Ergebnisse wurden anschließend in persönlichen Gesprächen vertieft und die Ergebnisse im Rahmen einer Veranstaltung im März vorgestellt. Die Ergebnisse der Umfrage sprechen eine deutliche Sprache: Mehr als 70 Prozent der Jugendlichen leben gerne im Landkreis, das spricht schon einmal für die Region. Dazu trägt auch die Überzeugung bei, vor Ort einen Ausbildungs- oder Studienplatz finden zu können.

Die Bindung an die Region geht allerdings nur so weit, wie vor Ort entsprechende Ausbildungsangebote vorgehalten werden, denn 80 Prozent der Befragten sind auch bereit, für ein Studium, immerhin 70 Prozent der Jugendlichen auch für eine Ausbildungsstelle, den Landkreis zu verlassen. Weitere wichtige Faktoren für die Entscheidung, im Landkreis zu bleiben, sind neben guten Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten infrastrukturelle Anforderungen wie günstige Mietpreise und gute Verkehrsanbindungen.

Auf der Grundlage dieser Umfrageergebnisse konnten sich einzelne Arbeitsgruppen an die Arbeit machen, um gezielt Informationsangebote zu entwickeln und zu eruieren, welche Hilfestellungen man unter anderem Unternehmen im Kreis geben kann, damit sie sich erfolgreich den jungen Talenten gegenüber präsentieren können.

Dies alles erfolgte in enger Zusammenarbeit mit den Befragten. Auch die Rolle der WfG am Mittelrhein und deren Möglichkeiten, Unternehmen zu helfen, wurde in diesem Prozess beleuchtet. Die Ergebnisse des Jugendmonitors sind unter www.wfg-myk.de/jugendmonitor abrufbar.

„Vom Jugendmonitor zur regionalen Arbeitgebermarke“

Als eine der ersten Maßnahmen, die sich aus den Ergebnissen des Jugendmonitors ergeben haben, präsentiert sich MYK auf Zack. Unter dem Motto: „Vom Jugendmonitor zur regionalen Arbeitgebermarke“ nimmt die Initiative die Ergebnisse der Befragung und setzt sie in konkrete Maßnahmen um. Dabei steht im Fokus, den Landkreis sowie die darin angesiedelten und arbeitenden Unternehmen spannend zu präsentieren. Und hier geht der Blick wieder zurück auf die eingangs beschriebene Herausforderung, Nachwuchskräfte zu gewinnen. Mit MYK auf Zack fokussiert man sich im ersten Schritt auf Berufseinsteiger und zeigt in einem Internetauftritt auf niedrigschwellige Weise, welche Zukunftschancen die Unternehmen im Landkreis bieten.

Gemeinsam mit den Unternehmerinnen und Unternehmern wird auch mit flankierenden Maßnahmen wie Imagekampagnen, Workshops und Logoentwicklung daran gearbeitet, eine „runde“ Sache aus dem Projekt zu machen, damit es bestmögliche Chancen auf Erfolg hat. „Mit den Unternehmen können wir die Marke zum Erfolg führen“, sagt Henning Schröder, Geschäftsführer der WfG am Mittelrhein. Sichtbarkeit ist hier ein wichtiges Thema, an dem gearbeitet wurde und wird.

Viele Möglichkeiten für Berufseinsteiger im Landkreis Mayen-Koblenz

Einen Stillstand bei der Entwicklung der Marke wird es so schnell nicht geben. Dafür sorgen einerseits die Initiatoren der Fachkräfteallianz, aber vor allem die Unternehmen, die mit ihren Angeboten Berufseinsteigern und auch jungen Fachkräften zeigen, welche Möglichkeiten es im Landkreis Mayen-Koblenz gibt.

Denn auch wenn laut den Ergebnissen der Befragung 70 Prozent der jungen Menschen für einen Ausbildungsplatz den Landkreis verlassen würden, fühlen sich genau so viele von ihnen wohl. Eine gute Basis, um vor Ort aktiv etwas gegen den Fachkräftemangel zu tun.

Interessierte Unternehmer, die Teil der Arbeitgebermarke werden möchten, können sich bei der WFG melden (Ansprechpartner: Jana Wagner, Tel.: 0261/108-482, E-Mail: jana.wagner@wfg-myk.de).

Die Fachkräfte Allianz Mayen-Koblenz – Wer ist das eigentlich?
Das sind: HwK Koblenz, IHK Koblenz, Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen, Jobcenter Mayen-Koblenz, vem.die arbeitgeber e.V., Kreishandwerkerschaft, DGB und WFG am Mittelrhein. Gemeinsam unterstützt sie die Betriebe im Landkreis Mayen-Koblenz bei Maßnahmen zur Fachkräftegewinnung und -sicherung, mit dem Ziel die betrieblichen Auswirkungen des Fachkräftemangels zu verringern. Verschiedene Angebote der Allianzpartner sind zu finden unter www.fachkraefteallianz-myk.de .