Die idyllische Stadt Wirges, eingebettet in die malerischen Landschaften des Westerwalds, lädt Besucher zu einer Entdeckungsreise durch Jahrhunderte der Geschichte und einer reichen kulturellen Vielfalt ein. Mit einer Tradition, die über 1066 Jahre zurückreicht, hat Wirges nicht nur historische Wurzeln, sondern auch eine lebendige Gegenwart, die es zu erkunden gilt.

Die Anfänge von Wirges reichen bis ins Jahr 958 n. Chr. zurück, als das eher ländliche Dorf erstmals urkundlich in einer Schenkungsurkunde König Otto I. erwähnt wurde. Landwirtschaft und Handwerk prägten zunächst das Bild, bevor die Tongewinnung und Eulereien – heute als Töpfereien bekannt – Einzug hielten. Historische Funde belegen, dass Wirges sogar älter ist, als in den Geschichtsbüchern festgehalten wurde. Im Jahr 1884 brachte der Bau der Eisenbahn die Großindustrie nach Wirges. Eine Glas- und Schamottefabrik, 1902 von Siemens übernommen, legte den Grundstein für die Westerwald AG, heute bekannt als Verallia Deutschland AG und Ritz Instrument Transformer GmbH. Die industrielle Prägung Wirges' spiegelt sich bis heute wider. Der im Volksmund als „Westerwälder Dom“ bekannte St. Bonifatius und das bauliche Wahrzeichen der evangelischen Kirche sind unübersehbare Sehenswürdigkeiten. Der „Westerwälder Dom“ ist bereits der dritte steinerne, katholische Sakralbau und befindet sich dort seit etwa dem Jahr 1200. Der Wirgeser „Hausberg“ Steimel mit seinem Kreuzweg und der Steimelkapelle zählen auch zu den Sehenswürdigkeiten. Die Stadt wartet mit guten Einkaufsmöglichkeiten auf. Dazu zählen nicht nur alt eingesessene Fachgeschäfte, sondern auch ein großes Einkaufszentrum sowie ein Möbel und Einrichtungshaus. Ein Bekleidungshaus, mehrere Autohäuser und Tankstellen ergänzen das Angebot. Ein Hotel, zahlreiche Restaurants und Gaststätten sind der Garant für gepflegte und einladende Gastlichkeit. Das laufende Stadtentwicklungsprojekt unterstreicht den Wunsch, das Stadtbild weiter aufzuwerten.

Die kulturelle Szene von Wirges ist lebendig und vielfältig. Kirchenkonzerte, Stadtfeste, Wanderungen und Turniere prägen das Jahr. Die Vereinslandschaft ist bunt und reicht von „Alte Herren“-Fußball und dem Akkordeonverein Da Capo Wirges e.V. über den Kaninchenzuchtverein RN 107 Wirges bis hin zu Wirgeser Karnevalsgesellschaft 1954 e.V.
Die Sängervereinigung „Frohsinn“ Wirges existiert seit 1870 (!), ist Träger der Zelter-Plakette und achtfacher Meisterchor des Chorverbandes Rheinland-Pfalz. Das eigene „Wirgeser Lied“ verleiht der Gemeinschaft eine besondere Note („Wirges, Schatz an des Steimels Fuß“).
Auch sportliche Aktivitäten finden in Wirges ihren Raum. Von Bogenschießen über Karate bis zu Kegeln und Tischtennis gibt es für jeden etwas. Nicht zu vergessen, die DLRG-Ortsgruppe und das Wirgeser Stadion sowie das jährliche große Pfingstturnier des TTCWirges.
Die aus einer Fusion entstandene Eintracht Glas-Chemie (EGC) Wirges spielte sogar in der seinerzeit vierthöchsten Spielklasse des Landes, der Oberliga. Der Karatesportverein hat schon an Welt- und Europameisterschaften teilgenommen und zahlreiche Deutsche Meister gestellt.



Seit fast 50 Jahren ist Wirges eine Stadt mit Stadtrechten und zugleich der Sitz der Verbandsgemeinde mit einem Dutzend Ortschaften. Die einmalige Naturlandschaft der VG Wirges lädt Einwohner und Gäste gleichermaßen ein, die Region zu Fuß zu erkunden. Die Verbandsgemeinde bietet 15 vernetzte und gut ausgeschilderte Wanderwege mit über 140 Kilometern. Dazu gehören Prädikats und Themenwege wie der „Energiepfad Staudt“ und der „Themenweg Ton“. Daneben beheimatet die Verbandsgemeinde in der Ortsgemeinde Siershahn das deutsche Tonbergbaumuseum, welches auch als GeoPunkt im Nationalen Geopark Westerwald-Lahn-Taunus aufgenommen ist.
Der Köppel, ein beliebtes Ausflugsziel, bietet bei gutem Wetter einen atemberaubenden Blick über den Westerwald, das Siebengebirge, den Taunus und den Hunsrück. Der Köppelturm und die Köppelhütte sind nicht nur Wahrzeichen, sondern auch beliebte Anlaufpunkte. Auf dem Gipfel wird in der Köppelhütte als Spezialität der Aschenbraten serviert. Seit 2023 ziert der Köppelturm das neue Logo der Verbandsgemeinde Wirges.
Die zwölf Ortsgemeinden haben einiges zu bieten, wie etwa die Ortsgemeinde Helferskirchen. Sie beherbergt seit 2002 ein kleines Dorfmuseum, das die Geschichte des 17. Jahrhunderts bewahrt. Weiterhin bieten zahlreiche Vereine in der Verbandsgemeinde Wirges ein breites Spektrum an kulturellen, musikalischen und sportlichen Veranstaltungen. Wer Ruhe sucht, findet sie im Kloster Dernbach mit dem ResonanzRaum. In einer vernetzten Welt möchte das Kloster Menschen Orientierungspunkte für Lebensfreude und Wohlbefinden bieten.
Insgesamt präsentiert sich Wirges als ein Ort, der Geschichte und Moderne, Tradition und Innovation geschickt miteinander verbindet. Eine Einladung, die Vielfalt dieser Stadt zu erkunden und die Gastfreundschaft der Bewohner und Gastronomie zu genießen. Eine Reise durch Wirges ist eine Reise durch die Jahrhunderte, die ihre Spuren in vielen Ecken hinterlassen hat.
Doris Kohlhas
Weitere Höhepunkte im kulturellen Terminkalender der Stadt: Die jährlich stattfindenden „Erbelskrebbelscher-Feste“, die Glühweinparty des örtlichen Deutschen Roten Kreuzes, die traditionelle Aprés Ski Party des Turnvereins sowie das bereits traditionelle Currywurstfest des Spielmannszugs „Frei-Weg“ Wirges.