Noch bevor der Baum geschmückt ist, flimmert Der kleine Lord über den Bildschirm. Und spätestens, wenn Aschenbrödel in den Sattel steigt und durch den verschneiten Wald reitet, wissen wir: Es ist Weihnachten. Kaum ein anderes Genre hat sich so tief in unsere Herzen gespielt wie der Weihnachtsfilm. Er gehört zum Fest wie Kerzenlicht, Gebäck und das Rascheln des Geschenkpapiers - vertraut, vorhersehbar und gerade deshalb unverzichtbar.
Ein Ritual auf der Couch
Was früher der Kirchgang oder das Singen am Klavier war, ist für viele Familien heute der gemeinsame Filmabend. Das Wohnzimmer wird zum kleinen Kinosaal, der Fernseher zum Kamin. Jahr für Jahr kehren dieselben Gesichter zurück: der kleine Lord, Kevin allein zu Haus, der Grinch, Scrooge oder die Peanuts. Und obwohl man die Dialoge längst mitsprechen kann, entfalten sie immer wieder dieselbe Magie.
Weihnachtsfilme sind mehr als Geschichten - sie sind Rituale. Sie schenken uns Verlässlichkeit in einer Welt, die sich ständig verändert. Psychologen sagen: Wiederholungen beruhigen. Wenn der Schnee auf der Leinwand fällt, fällt er auch ein wenig im eigenen Wohnzimmer. Diese Filme erlauben uns, für zwei Stunden in eine Welt einzutauchen, in der das Gute gewinnt, Missverständnisse sich lösen und Versöhnung möglich ist.
Von Dickens bis Netflix
Die Wurzeln des Weihnachtsfilms reichen weit zurück. Charles Dickens' Erzählung A Christmas Carol aus dem Jahr 1843 gilt als Ursprung vieler Motive: Erlösung, Mitgefühl, Familie, Licht im Dunkeln. Sie wurde unzählige Male verfilmt - von klassisch bis animiert und prägte das Bild des modernen Weihnachtsfestes.
In den 1940er- und 50er-Jahren folgten Filme, die bis heute Herzstücke des Fernsehprogramms sind: Ist das Leben nicht schön? Das Wunder von Manhattan oder Der kleine Lord. In Europa eroberten Märchenfilme die Bildschirme: Drei Haselnüsse für Aschenbrödel aus der damaligen Tschechoslowakei, Sissi, Der Wunschpunsch oder Die Feuerzangenbowle - allesamt Klassiker, die Generationen verbinden.
Mit den 1980ern wurde das Genre moderner und humorvoller. Schöne Bescherung und Kevin - Allein zu Haus zeigten, dass Chaos unterm Weihnachtsbaum genauso unterhaltsam sein kann wie Andacht. Später folgten romantische Komödien wie Tatsächlich... Liebe oder The Holiday, die das Fest als Bühne für Begegnung, Humor und Neuanfang inszenierten.
Heute übernehmen Streamingdienste die Rolle des Adventsfernsehens. Netflix, Disney+ oder Prime Video veröffentlichen jedes Jahr neue Weihnachtsfilme - mal charmant, mal vorhersehbar, aber fast immer mit Herz. Die Geschichten sind vielfältiger geworden, inklusiver und internationaler, doch das Bedürfnis bleibt gleich: ein paar Stunden Wärme, ein bisschen Lachen und die Gewissheit, dass am Ende alles gut wird.
Warum sie uns berühren
Vielleicht lieben wir Weihnachtsfilme, weil sie etwas tun, was im Alltag selten gelingt: Sie machen Hoffnung sichtbar. In einer Welt, die oft laut und schnell ist, schenken sie eine Pause - mit Schneefall, Musik und der stillen Botschaft, dass Güte und Liebe immer einen Platz finden. Sie sind moderne Märchen, die nicht überraschen wollen, sondern trösten.
Manche Szenen sind längst zu gemeinsamen Erinnerungen geworden: das Lächeln des kleinen Lords, der Kuss unter dem Mistelzweig, das Glöckchen bei Clarence. Sie sind kollektive Emotionen, kleine Fluchten in eine vertraute Welt. Und selbst wenn wir wissen, wie sie enden - wir sehen sie trotzdem, weil - sie uns zeigen, was bleibt, wenn der Abspann läuft: Wärme.
So wird der Filmabend zu einem festen Bestandteil des Festes. Draußen wirbelt der Wind über die Dächer, drinnen rascheln Decken, Tassen dampfen. Dann erklingt eine vertraute Melodie, und für einen Augenblick wird alles still. Vielleicht liegt darin das größte Geschenk des Weihnachtsfilms: Er erinnert uns daran, dass Magie nichts mit Effekten zu tun hat - sondern mit Gefühl. red
Christkindmarkt auf dem Kirchberger Marktplatz
Am zweiten Adventswochenende füllen Licht, Musik und Handwerk die Altstadt
Wen Wenn im Advent warmes Licht über den historischen Marktplatz von Kirchberg fällt, beginnt der Christkindmarkt. Am Samstag, 6. Dezember, und Sonntag, 7. Dezember 2025, verwandelt sich das Zentrum der Stadt wieder in ein kleines Weihnachtsdorf Holzhütten und Stände reihen sich dann rund um den Platz und in die Gassen, ergänzt durch Angebote im Ratskeller, der als zusätzlicher Ausstellungsort geöffnet ist.
Markt in den Gassen und im Ratskeller
Der Christkindmarkt öffnet am Samstag um 14 Uhr und lädt bis in den frühen Abend hinein zum Schlender, Schauen und Verweilen ein. Viele der Aussteller kommen aus der Region und bieten handgefertigte weihnachtliche Geschenkideen, Dekorationen und Kunsthandwerk. Im Ratskeller wird das Angebot fortgesetzt - ein ruhigerer Raum, in dem sich in stimmungsvoller Umgebung stöbern lässt.
Gemeinsames Singen am Samstagabend
Zu den eindrucksvollsten Momenten des Wochenendes gehört das gemeinsame Weihnachtssingen „Sternenglanz und Engelszauber“, das am Samstag um 19 Uhr auf dem Marktplatz stattfindet. Besucherinnen und Besucher versammeln sich unter der Beleuchtung des Platzes, um vertraute Advents- und Weihnachtslieder anzustimmen - ein stilles, gemeinsames Zeichen von Vorfreude.
Fortsetzung am Sonntag
Am Sonntag beginnt der Markt bereits um 11 Uhr und bleibt bis 18 Uhr geöffnet. Auch dann füllen Gespräche, winterliche Musik und das ruhige Treiben der Stände den Platz.
Zwischen Holzhütten und Lichterglanz finden viele Gelegenheit, Bekannte zu treffen, kleine Geschenke auszuwählen und bei einem heißen Getränk einen Moment innezuhalten. red
Zehn Weihnachtsfilme für jedes Gemüt
Von Herz bis Humor - diese Klassiker und Neuentdeckungen gehören in die Adventszeit.

Für Nostalgiker
Der kleine Lord (1980)
Ein Junge, ein grantiger Großvater und eine große Portion Herzenswärme. Pflichtprogramm für viele Familien- und immer wieder schön.
Drei Haselnüsse für Aschenbrödel (1973)
Tschechisch-deutscher Märchenzauber mit Schnee, Pferd Nikolaus und unvergesslicher Musik. Kein Weihnachten ohne Aschenbrödel.
Für Lachmuskel-Training
Schöne Bescherung (1989)
Chevy Chase als Familienvater, dem das Fest aus den Fugen gerät -chaotisch, laut, legendär.
Kevin - Allein zu Haus (1990)
Ein kleiner Held, zwei trottelige Einbrecher und ein Haus voller Fallen. Nostalgie trifft Komik - ein Evergreen.
Für Romantiker
Tatsächlich... Liebe (2003)
Zehn Geschichten, ein Gefühl: Liebe in all ihren Facetten - charmant, britisch, weihnachtlich
The Holiday (2006)
Zwei Frauen tauschen Häuser - und finden mehr, als sie gesucht haben. Wärme, Humor und ganz viel Winterstimmung.
Für Familien mit Kindern
Der Grinch (2000)
Jim Carrey in Höchstform - und eine Geschichte über Herz, Humor und das, was Weihnachten wirklich bedeutet.
Die Hüter des Lichts (2012)
Osterhase, Weihnachtsmann & Co. im Animationsabenteuer um Fantasie und Zusammenhalt - visuell brillant.
Für Filmfans von heute
Klaus (2019, Netflix)
Wunderbar animierte Geschichte über Freundschaft, Geben und die Entstehung des Weihnachtsmann-Mythos - herzerwärmend und modern.
Last Christmas (2019)
George-Michael-Songs, Londoner Winterflair und eine bittersüße Liebesgeschichte - ein moderner Klassiker in spe.
