Was für ein Flickwerk!

Patchwork ist viel Arbeit, aber die Ergebnisse sind wunderschön

20. November 2020
Was für ein Flickwerk!

Wer jetzt noch für Weihnachten etwas in Patchwork fertigen will, der sollte bald damit anfangen, denn diese Form der Handarbeit ist aufwändig, aber die Ergebnisse sind unvergleichlich schön und individuell. Beim Patchwork werden viele unterschiedliche Stoffteile zu einem größeren Objekt verarbeitet. Der Klassiker ist eine Decke, die aus hunderten von Einzelteilen bestehen kann und der Stolz jeder Familie ist. Vor allem bei den Gründerfamilien der USA wurden diese Decken von Generation zu Generation weitergegeben. Bei den Amish, einer Glaubensgemeinschaft, die vorwiegend im mittleren Westen lebt, ist es heute noch Brauch, dass die Frauen gemeinsam an einer Decke arbeiten, die dem Brautpaar bei der Hochzeit von der Gemeinschaft geschenkt wird.

Zum Patchworken kann man die Nähmaschine zur Hilfe nehmen, aber auch per Hand nähen. Insbesondere bei kleinen Patches macht es wenig Sinn, die Maschine zu nutzen.

Unsere erste Anleitung ist ein Tragebeutel, für dessen Herstellung man gerne auf die Nähmaschine zurückgreifen kann. Er besteht aus vielen Stoffteilen, die man aus beliebig vielen unterschiedlichen Stoffen zusammenstellen kann.

Material: Am besten eignet sich ein Bauwollstoff, ihn gibt es in vielen Mustern und Farben, in der Restekiste im Stoffgeschäft kann man hin und wieder schöne Stoffe finden, die sich gut eignen.

Der fertige Beutel hat eine Breite von 35 Zentimetern und eine Höhe von 50 Zentimetern. Die Trageriemen sind jeweils 1 Meter lang. Aus einfachem Baumwollstoff wird eine Innentasche von 33 x 50 Zentimetern genäht, die zum Schluss in den fertigen Beutel eingenäht wird.

Materialbedarf:

- Innentasche: Stoffstreifen von 104 x 36 Zentimetern (an den Seiten vernähen, Nähte aufbügeln und zur Seite legen)

- Außentasche: Es werden unterschiedliche Stoffstreifen gefertigt, die jeweils aus mehreren Stücken bestehen können. In dieser Anleitung geben wir die Gesamtgröße der Streifen an, Sie können diese in vielen kleinen Stücken fertigen (Siehe Bild). Gefertigt werden zwei Teile, die anschließend an der Unterseite und an den Seiten zusammengenäht werden.

1. Streifen 8 x 14 cm
2. Streifen 10 x 24 cm
3. Streifen 11 x 24 cm
4. Streifen 7 x 46 cm
5. Streifen 12 x 49 cm
6. Streifen 9 x 48 cm
7. Streifen 11 x 41 cm
8. Streifen 8 x 42 cm
9. Streifen 12 x 34 cm
10. Streifen 10 x 16 cm

Diese Streifen werden je zwei Mal benötigt und beinhalten auf jeder Seite eine Nahtzugabe von 1 cm.

- Trageriemen: 6 Streifen von 1 Meter Länge und 6 cm Breite. Die Stoffstücke zu den benötigten Streifen zusammennähen, dann nach Anleitung die Streifen anordnen und mit Stecknadeln zusammenheften. Die Streifen aneinander nähen und Vorder- und Rückseite mit der Außenseite aufeinanderlegen. An den langen und einer kurzen Seite zusammennähen.

- Trageriemen: Stoff mit der Außenseite an der langen Kante halb umschlagen und die offene Seite zunähen. An das eine Ende des entstandenen Schlauchs eine große Sicherheitsnadel stecken (nur durch eine Seite des Stoffs) und durch das Innere des Schlauches ziehen, sodass die äußere Stoffseite wieder sichtbar ist. Bügeln. Die beiden weiteren Schläuche fertigen, aus den drei Schläuchen einen Zopf flechten.

- Fertigstellung: Die Außentasche in die Innentasche einfädeln, sodass der sichtbare Teil der Außentasche von der Innentasche verdeckt wird. Von der Innentasche muss man die Nähte sehen können. Nun am oberen Rand die beiden Taschen zusammennähen, dabei an zwei Stellen eine Öffnung für die Riemen lassen. Diese werden später eingefügt und vernäht. Jetzt die Innentasche ins Innere des Beutels ziehen und beides vernähen.