Schöne Bescherung!

In diesem Jahr wird auch Weihnachten anders

20. November 2020
Schöne Bescherung!

Foto: sandsun - stock.adobe.com

Das Weihnachtsfest in einer Situation zu verbringen, bei der eine ständige Bedrohung ein ausgelassenes Feiern mit der ganzen Familie unmöglich macht – so etwas haben nur die älteren Menschen schon einmal erlebt. Damals war Krieg und an ein beschauliches, besinnliches Weihnachtsfest als Fest des Friedens und der Freude war nicht zu denken.

Heute müssen wir uns nicht vor Bomben und Gewalt fürchten, vorsichtig müssen wir aber dennoch sein, denn auch jetzt stehen wir einer Bedrohung gegenüber, die uns hindern wird, das Weihnachtsfest so zu erleben wie in all den Jahren zuvor. Mit dem Teil-Lockdown, den wir aktuell durchleben, versucht die Bundesregierung die Notbremse zu ziehen, damit wir an Weihnachten die Chance haben, unsere Familien auch dann zu besuchen, wenn sie weiter entfernt leben. Weiter entfernte Verwandte, die Oma, die im Seniorenwohnheim lebt und der Patenonkel, der zwar nur ein paar Ortschaften weiter sein Zuhause hat, den man aber so selten sieht, sie alle besucht man an den Feiertagen gerne. Ob wir das in diesem Jahr können, steht noch nicht fest, fest steht aber jetzt schon, dass wir, selbst wenn Besuche über die Kernfamilie hinaus erlaubt sein sollten, diese nur mit großer Vorsicht und unter Einhaltung der Hygieneregeln durchführen können.

Die Aussicht auf einen Impfstoff lässt uns hoffen, aber es wird noch eine Zeit lang dauern, bis wir wieder zur Normalität zurückkehren können.

Trotzdem kein Grund zur Verzweiflung. An der Misere trägt niemand die Schuld, schon gar nicht die von Verschwörungstheoretikern genannte Weltverschwörung aus Bill Gates, Angela Merkel und wem auch immer. Information aus seriösen Quellen ist in diesen Tagen wichtiger denn je. Was auch wichtig ist, ist der Zusammenhalt und den kann man auch ohne direkten Kontakt erleben. Solidarität, Rücksichtnahme und Verständnis sind die Zutaten für eine schöne Weihnachtszeit, die anders ist, aber deshalb nicht weniger besinnlich sein muss.

Vielleicht gibt uns dieses Jahr die außergewöhnliche Chance, mal richtig zur Ruhe zu kommen, uns auf uns selbst zu besinnen, tief durchzuatmen und ein wenig achtsamer mit uns selbst zu werden. Ein Weihnachtsfest ohne prallen Terminkalender kann aus Tagen mit schönen Spaziergängen und guten Gesprächen bestehen und wer sagt denn, dass man seine liebsten Menschen nicht sehen darf? Die Kreativität ist gefordert, gegen einen Glühwein im Garten oder ein gemeinsames Weihnachtssingen via Internet ist nichts einzuwenden. Wer sich nicht nahe kommen darf, muss sich deshalb nicht fern bleiben, die Digitalisierung macht's möglich.

Dankbar macht uns die Arbeit der vielen Mitarbeiter*innen in der Gesundheitsbranche. Wieder einmal stehen sie an der Front und riskieren ihre eigene Gesundheit zum Wohl ihrer Nächsten. Machen wir es ihnen nicht noch schwerer, als es ohnehin schon für sie ist. Achten wir auf regelmäßiges Händewaschen und desinfizieren, auf Abstand und das Tragen der Mund-Nasenbedeckung.

Wir vom Team der Rhein-Zeitung wünschen Ihnen trotz der widrigen Umstände ein wunderschönes Weihnachtsfest mit viel Gesundheit, Frieden und Zeit für sich selbst und einen guten Start in ein Jahr, das hoffentlich als das Jahr in die Geschichte eingehen wird, in dem wir die Pandemie besiegt haben.