Unfall im Ausland - was jetzt?

Worauf Autofahrer im Ernstfall achten sollten

19. Juli 2025
Unfall im Ausland - was jetzt?

Nach einem Unfall im Ausland: Ruhe bewahren, Dokumente prüfen und den Schaden sorgfältig dokumentieren. Foto: rh2010-stock.adobe.com

Mit dem Auto in den Urlaub zu fahren, ist für viele die schönste Art zu reisen: unabhängig, flexibel, ganz nah dran an Land und Leuten. Doch was, wenn es kracht? Ein Unfall im Ausland ist kann kompliziert werden, wenn man unvorbereitet ist. Wer weiß, was zu tun ist, spart im Ernstfall Nerven, Zeit und Geld.

Zunächst gilt: Unfallstelle sichern, Warnweste anziehen, erste Hilfe leisten und den Notruf wählen – in der EU funktioniert das unter der 112. Dabei möglichst ruhig bleiben und keine Schuldeingeständnisse machen. Was in der Hektik gut gemeint ist, kann später Probleme bereiten.

Wichtig sind die richtigen Unterlagen: Neben Führerschein und Fahrzeugschein gehören vor allem die Grüne Versicherungskarte und der Europäische Unfallbericht ins Handschuhfach. Letzterer hilft, auch bei Sprachbarrieren, das Geschehen sachlich festzuhalten. Fotos vom Schaden, eine Skizze der Unfallstelle und die Kontaktdaten aller Beteiligten runden die Dokumentation ab. Ein Auslandsschutzbrief kann zudem im Pannenfall oder bei einem nötigen Rücktransport hilfreich sein.

Innerhalb der EU sind viele Abläufe vereinfacht: Die Haftpflichtversicherung deckt auch Schäden im europäischen Ausland ab, ein Unfall kann oft über die heimische Versicherung geregelt werden. Bei Blechschäden reicht es meist, das Formular gemeinsam auszufüllen.

Außerhalb der EU wird es anspruchsvoller – hier gelten nationale Vorschriften, teils ist eine zusätzliche Versicherung nötig. Ohne Grüne Karte kann es an der Grenze schon kritisch werden.

Kommt es zum Unfall mit einem ausländischen Fahrzeug, hilft der Zentralruf der Autoversicherer unter +49 40 300 330 300 weiter. Mit dem Kennzeichen lässt sich die zuständige Versicherung ermitteln. Zudem muss jeder EU-Versicherer in Deutschland einen Ansprechpartner benennen, über den sich Schäden regulieren lassen.

Wer gut vorbereitet losfährt, ist im Fall der Fälle handlungsfähig – und kann sich meist schneller wieder dem widmen, was wirklich zählt: dem Reisen selbst.