Um die Menge des freigesetzten Kohlendioxids zu verdeutlichen, führt Jungk einige Vergleichswerte an: Bei der Produktion der Batterie für ein Elektroauto fallen zwischen 10 und 17 Tonnen CO2 an. Und ein Mensch atmet je nach Körpergewicht und Aktivität bis zu zwei Tonnen CO2 pro Jahr aus. Jungk vergleicht somit die Produktion eines Ziegelhauses mit der eines Elektro-Automobils: „Die Batterie-Produktion eines E-Mobils verursacht – je nach Studie – gleich viel oder sogar mehr CO2 als die Produktion der Ziegel für ein durchschnittliches Haus.“
Wie gering die CO2-Menge bei der Ziegelproduktion ist, verdeutlicht auch dieses Rechenbeispiel Jungks: „Eine vierköpfige Familie atmet in nur einem Jahr die gleiche Menge CO2 aus, wie die Produktion der Ziegel eines durchschnittlichen Hauses verursacht. Dabei sind Haustiere wie Hund und Katze nicht mitgerechnet.“


Überzeugt betont der JUWÖ-Chef, dass Tonziegel höchst effizient und damit viel nachhaltiger als andere Baustoffe sind, die dies für sich in Anspruch nehmen. Diese Ziegelindustrie habe in den vergangenen Jahrzehnten ihre CO2-Emissionen signifikant reduziert und liege vorbildlich auf dem derzeitigen Zielerreichungskurs.
Als weiteres Argument für den Ziegel führt Jungk an, dass der dafür benötigte Ton fast unerschöpflich vorhanden ist, dass dessen Abbau keine Landschaften verschandelt, keine Wälder oder Lebensraum von Tieren zerstört werden und dass Ziegel überwiegend regional, also ohne lange Transportwege, geliefert werden.

Der CO2-Ausstoß bei der Produktion sei so gering, dass er zu vernachlässigen sei und als nicht als Entscheidungskriterium für oder gegen den Ziegel dienen könne, sagt Jungk. Viel wichtiger seien dagegen objektive und bauphysikalische Kriterien wie sommerlicher Wärmeschutz, Wärmedämmung (monolithisch ohne zusätzliche Dämmstoffe), Schallschutz, Feuchteverhalten, Behaglichkeit, Brandschutz, Schadstofffreiheit, Langlebigkeit und Wartungsfreiheit, Recycelfähigkeit und nicht zuletzt Wirtschaftlichkeit.
Das Ziegelhaus sei ökologisch auch Holzhäusern überlegen, gibt Jungk zu bedenken. Denn am Ende der Lebensdauer eines Ziegelhauses werde kein CO2 freigesetzt, da es – im Gegensatz zum Holzhaus – nicht verbrannt oder durch Fäulnis aufgelöst werde. Der Baustoff Holz binde also CO2 nur vorrübergehend. Durch Verbrennen oder Fäulnis werde rund eine Tonne CO2 pro Kubikmeter Holz freigesetzt. Für ein Haus in Holzständerbauweise mit 130 Quadratmeter Nutzfläche werden etwa 25 bis 30 Kubikmeter Holz benötigt, die 25 bis 30 Tonnen CO2 entsprechen. Das ist die drei- bis vierfache Menge, die bei der Produktion eines Ziegelhauses freigesetzt wird.


Unabhängig vom konsequent reduzierten Energieeinsatz bei der Ziegel-Produktion nutzt JUWÖ alle Möglichkeiten, den CO2-Ausstoß zu senken und der Umwelt Gutes zu tun.
„Nachhaltigkeit hat weit mehr Facetten als CO2 “, betont Stefan Jungk und sagt: „Für JUWÖ sind Ressourcenschonung, effiziente Produktion und respektvoller Umgang mit der Natur schon seit Generationen selbstverständlich.“ Klimaneutrale Produktion: Das Thema Klimaschutz und CO2-Vermeidung ist vielen Bauherren und Planern wichtig. Daher hat JUWÖ sich einer freiwilligen Zertifizierung eines Klimamanagement-Systems, neudeutsch Carbon-Footprint-Management-Systems (CFMS) nach EN 14064-1 unterzogen. Alle Treibhausgasemissionen der Herstellung werden strukturiert ermittelt, extern verifiziert und überwacht, stets begleitet von dem Ziel, diese zu reduzieren. JUWÖ hat daher den ganzheitlichen Überblick und die Kontrolle über seine Emissionen. Ab 2022 stellt JUWÖ seine komplette Produktion klimaneutral. JUWÖ Ziegel für moderne Architektur
HIER EINIGE BEISPIELE:
• Zusammen mit dem Fraunhofer-Institut betreibt JUWÖ ein umfangreiches Forschungsvorhaben zum Einsatz von grünem Wasserstoff in der Ziegelproduktion.
• In allen Werken wird ab der Lieferperiode 2022 ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien genutzt.
• Schon seit den 1990er-Jahren besteht das JUWÖArboretum: In diesem überregional bekannten Baumgarten stehen auf knapp 10.000 Quadratmeter Fläche mehr als 600 Bäume, Gehölze und Gräser und bereichern die Artenvielfalt der Natur.
• In mehr als 18 Hektar Weinbergen, die für den künftigen Rohstoffabbau vorgesehen sind, wachsen Trauben für hervorragende Weine, wodurch erhebliche Mengen an CO2 gebunden werden. Hinzu kommen knapp 33 Hektar landwirtschaftlich genutzte Flächen und Biotope im Eigentum des Familienunternehmens.
• Als eines der ersten Ziegelwerke Deutschlands ließ JUWÖ sein Energiemanagement (EnMS) nach EN 50001 zertifizieren. Der Energieverbrauch wird dabei strukturiert sowie ganzheitlich erfasst und regelmäßig durch neue Zielvorgaben sowie Maßnahmen optimiert. Seit 2012 konnte der ohnehin schon geringe spezifische Energieverbrauch in den modernen Ziegel-Werken um weitere 25 Prozent reduziert werden.
• Klimaneutrale Produktion durch freiwillige Zertifizierung eines Klimamanagement-Systems nach EN 14064.