Baumholder: Wo Geschichte und Geschichten aufeinandertreffen

Von römischen Legionären bis zu amerikanischen Truppen - eine Stadt voller Überraschungen

15. Mai 2025
Baumholder: Wo Geschichte und Geschichten aufeinandertreffen

Altes Rathaus. Foto: Horst Schulz

Die Stadt Baumholder liegt im alten Siedlungsgebiet im nördlichen Teil des Saar-Nahe-Berglandes und kann auf eine lange und bewegte Geschichte zurückblicken. Ihre kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten erzählen von vergangenen Zeiten und der Entwicklung der Stadt.

Die Geschichte Baumholders reicht weit in die Vergangenheit zurück. Bereits um 50 v. Chr. zogen römische Soldaten durch das heutige Stadtgebiet. Später siedelten die Kelten und ab etwa 500 n. Chr. die Franken südlich des bewaldeten Bergmassivs Winterhauch. Die erste urkundliche Erwähnung von Baumholder, damals „Bemondula“ genannt, stammt aus dem Jahr 1156 und gehörte dem Bischof von Verdun. Im 14. Jahrhundert kam der Ort unter die Herrschaft der Grafen von Veldenz und wurde 1444 pfalz-zweibrückisch. Bis zur Französischen Revolution war Baumholder Sitz eines Schultheißen von Zweibrücken. Im Jahre 1490 verlieh der Herzog von Zweibrücken Baumholder das Recht, den Flecken zu befestigen, wodurch der Ort trotz fehlender Stadtrechte einen stadtähnlichen Status erlangte. In französischer Zeit war Baumholder Mittelpunkt eines Kantons im Arrondissement Birkenfeld. Nach dem Wiener Kongress blieb es Kantonshauptort im Fürstentum Sachsen-Coburg, bis es ab 1834 Bürgermeisterei im preußischen Kreis St. Wendel wurde. Seit 1835 durfte sich Baumholder offiziell Stadt nennen.

Im Jahr 1880 zerstörten verheerende Brände große Teile der Stadt. Daher stammen die meisten erhaltenen Gebäude im alten Stadtkern aus der Zeit danach. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Baumholder Verwaltungssitz des so genannten Restkreises St. Wendel-Baumholder. Durch das Groß-Hamburg-Gesetz von 1937 entstand der preußische Landkreis Birkenfeld. 1938 wurde nördlich und östlich der Stadt ein Truppenübungsplatz angelegt, dem 14 Dörfer weichen mussten. Dadurch verlor Baumholder den größten Teil seiner Gemarkung. Die Ansiedlung umfangreicher amerikanischer Truppenverbände ab 1951 vergrößerte das Stadtgebiet erheblich und beeinflusste die Entwicklung der Stadt entscheidend. Seit 1969 ist Baumholder eine Verbandsgemeinde, in die auch die Stadtverwaltung eingegliedert ist.

Baumholder bietet eine Vielzahl historischer und kultureller Sehenswürdigkeiten. Ein markantes Gebäude mit Uhrtürmchen ist das 1840 erbaute Alte Rathaus. Es überstand den großen Stadtbrand von 1880 und beherbergt heute die Stadtverwaltung, ein Heimatmuseum und die Volkshochschule. Die evangelische Kirche inmitten des ehemaligen Friedhofs ist eine schlichte barocke Saalkirche mit spätgotischem Turm. Der Dicke Turm und das Leichenpförtchen sind Teile der mittelalterlichen Stadtbefestigung.