Es wird unterschieden zwischen direktem und indirektem Wasserverbrauch. Letzterer sind die rund 4000 Liter, die für die Herstellung von Produkten benötigt werden. Nun könnte man sagen: „Wieso soll ich sparen, wenn der größte Teil des Wassers von der Industrie oder der Landwirtschaft verbraucht wird?“ Man kann zwar den indirekten Wasserverbrauch reduzieren, indem man auf langlebige Produkte zurückgreift, aber die Wasser verschwendende Produktion selbst kann man nicht verändern. Aber wie heißt es so schön: Jeder kehre erst vor seiner eigenen Tür. Also gut, öffnen wir die Tür und schauen, wo wir in unserem Zuhause Wasser sparen können. Denn damit schonen wir nicht nur die Umwelt, sondern sparen auch eine Menge Geld.
Sparen, aber wo?
Ohne Wasser kann der Mensch nicht leben, aber er kann es reduzieren. Ein Beispiel: Ein wohltemperiertes Bad ist wunderschön und wichtig für unser Wohlbefinden – es sei jedem gegönnt. Es ist aber auch in Hinsicht auf den Verbrauch wahrer Luxus. Der Wasserverbrauch für ein Schaumbad ist höher als der direkte Tagesverbrauch, bis zu 200 Liter strömen in die Wanne. Wollen Sie wirklich 22 Sixpacks Wasser die Treppen hochschleppen? Dann sind Sie viel zu erschöpft, um noch das Bad genießen zu können, und fallen todmüde ins Bett. Eine Dusche ist deutlich sparsamer, denn hier verbrauchen wir 30 bis 80 Liter. Bei einer kurzen Dusche wären das 7,5 Sixpacks Wasser aus dem Supermarkt. Bleiben wir im Bad, denn hier spülen wir jede Menge Trinkwasser (etwa ein Drittel des täglichen Bedarfs) durch die Toilette. Das ist nun mal so, daran können wir in der Regel nichts ändern, wenn wir nicht grade einen Brunnen im Garten haben oder das aufgefangene Regenwasser für die Toilettenspülung nutzen. Einfacher kann man den Verbrauch um bis zu 50 Prozent reduzieren, indem man alte Spülkästen erneuert.
Tropfen auf den heißen Stein ...

... oder steter Tropfen höhlt den Stein beziehungsweise das Portemonnaie. Ein tropfender Wasserhahn nervt nicht nur ungemein, er verbraucht auch ganz einfach Wasser, das man genauso gut aus dem Fenster schütten könnte. Eine einfache Lösung ist es, die defekten Wasserhähne abzudichten oder auszutauschen, das kostet kaum etwas und ist schnell gemacht. Apropos Wasserhahn: Den findet man auch in der Küche und auch hier kann man viel falsch machen. Etwa das Geschirr bei fließendem Wasser spülen – das kostet bis zu 150 Liter. Man kann auch das Spülbecken benutzen, so verbraucht man nur rund neun Litern Wasser pro Spülgang. Noch sparsamer geht es mit einer modernen Spülmaschine, die den Verbrauch gegenüber dem Handspülen deutlich reduziert. Laut einer Studie der Uni Bonn aus dem Jahr 2011 sogar um 50 Prozent. Und heute sind die Maschinen noch effektiver als zur Zeit der Studie. Moderne Maschinen bekommen das Geschirr mit nur neun Litern sauber, genauso viel wie ein Spülbecken fasst. Dennoch reinigt die Maschine bei gleicher Menge Wasser deutlich mehr Geschirr als das händische Spülen. Auch hier der Vergleich mit den Sixpacks: Spülen bei fließendem Wasser: 16 Sixpacks, Spülen in der Maschine: ein Sixpack.
Kosten sparen
Nach den Berechnungen des Statistischen Bundesamtes bezahlten die deutschen 2020 durchschnittlich 0,2 Cent für einen Liter Trinkwasser. „Na also, für den kleinen Betrag soll ich mir so viel Mühe machen? Und außerdem kommt das Wasser durch die Leitung, ich muss doch gar keine Sixpacks schleppen.“ Nun gut, das mit den Sixpacks mag kein Argument sein, aber es verdeutlicht doch ganz klar, wie viel Wasser wir täglich verbrauchen. Da läppert sich einiges zusammen und rechnet man den Verbrauch um, kommt man zu folgendem Ergebnis: Bei rund 130 Liter Tagesverbrauch und 0,02 Cent pro Liter kommt man pro Jahr auf Kosten von rund 946 Euro pro Person. Bei einer vierköpfigen Familie sind das 3785 Euro. Ein Betrag, bei dem es sich durchaus lohnt, mal genauer hinzuschauen, wo man sparen kann. Das macht man auch beim Trinkwasser aus dem Supermarkt – und da geht es ebenfalls nur um Centbeträge.