Mit Wartung und Planung nicht warten

Im und am Haus gibt es viel zu tun – Wichtige Tipps

05. Februar 2022
Mit Wartung und Planung nicht warten

Einen Wasserrohrbruch entdeckt man in der Regel erst, wenn es zu spät ist. Mit einem entsprechenden Messgerät kann man allerdings die böse Überraschung und vor allem die hohen Kosten der Reparatur verhindern. Foto: Monkey Business - stock.adobe.com

Mit einem Haus ist es wie mit Kindern: Sie machen Arbeit. Aber eine Arbeit, die uns leichtfallen sollte, führt sie doch dazu, dass unser Zuhause intakt bleibt, seinen Wert erhält und vor allem für seine Bewohner sicher und behaglich ist. Um zu prüfen, ob das Haus in gutem Zustand ist, kann man zunächst einmal den eigenen Augen vertrauen. Nach der nasskalten Jahreszeit macht es Sinn, zu überprüfen, ob das Haus Herbst und Winter schadenfrei überstanden hat. Dazu kann man auf den Speicher gehen und nachschauen, ob dort Feuchtigkeit eingedrungen ist.

Das könnte ein Zeichen dafür sein, dass das Dach nicht mehr dicht ist. Ähnliches empfiehlt sich für den Keller sowie bodentiefe Fenster, die gerne für den Übergang vom Wohnzimmer auf die Terrasse verbaut werden. An all diesen Stellen dringt gerne Feuchtigkeit ein, wenn die Abdichtungen nicht mehr funktionieren oder sogar Baufehler dafür verantwortlich sind, die aber erst später entdeckt werden. Ähnliches gilt für die Rohre im Haus. Sind sie nicht mehr funktionsfähig, werden die Folgen meist erst dann entdeckt, wenn es zu spät ist und die Wand oder der Boden bereits deutlich durchfeuchtet sind. Einen ersten Eindruck kann man sich beispielsweise mit einem Feuchtigkeitsmessgerät verschaffen. Auch der Blick auf den Wasserzähler kann helfen zu erkennen, ob mehr Wasser als sonst durch die Rohe fließt, weil es eben ein Leck in den Rohren gibt. Auch Duschen und Badewannen können für einen „unkontrollierten und schädlichen Abfluss“ des Wassers sorgen, wenn die Dichtungen nicht mehr halten, was sie versprechen. Absperrhähne und Wasserventile gehören ebenfalls auf die Checkliste. Sollte man dabei Mängel entdecken, empfiehlt es sich, sofort einen Profi hinzuzuziehen. Das kann ein Handwerker oder aber ein Sachverständiger sein, der auch die Ursache, die Kosten und die rechtlichen Möglichkeiten kennt, wie man den Schaden am besten aus der Welt schafft.

Jetzt gilt’s: warten statt warten

Es gibt aber auch einiges zu warten im Haus. Wer beispielsweise eine Pelletheizung betreibt, muss diese auch mit einigem Aufwand warten lassen, damit sie einwandfrei funktioniert. Ähnliches gilt für den Schornstein. Um für die Sicherheit der Bewohner zu sorgen, sollte auch der Brandschutz nicht vernachlässigt werden: Feuerlöscher, Rauchabzugs- und Rauchwärmeabzugsanlagen und Rauchmelder sollten regelmäßig geprüft werden. Ähnliches gilt für die Dachrinne. Diese sollten vor dem Herbst kontrolliert und gegebenenfalls gereinigt werden, damit das Regenwasser des Herbstes und der Schnee des Winters sauber ablaufen kann. Die Hausfassade und das Dach sollten ebenfalls vor dem Herbst kontrolliert werden, ob sie den stürmischen Zeiten auch Stand hält. Die regelmäßige Überprüfung der Bausubstanz verhindert auch, dass man in blinden Aktionismus verfällt, um das Problem schnell zu lösen. Dabei kann die Ursache schnell in den Hintergrund geraten und das Problem erneut auftreten. Obwohl bei einem eigenen Haus keine Miete anfällt, ist das Wohnen kostenintensiv. Vor allem dann, wenn Schäden zu beheben sind. Deshalb ist es angebracht, jeden Monat einen bestimmen Betrag für diesen Zweck zurückzulegen. Ebenfalls wichtig für das Portemonnaie und die Effizienz ist, die Heizungen regelmäßig zu entlüften und den Heizkreislauf zu kontrollieren. Ist der Wasserdruck zu niedrig, muss welches in den Kreislauf nachgefüllt werden.

Der Eigenheimverband empfiehlt folgende Erneuerungszeiten für Materialien und Bauteilen an und im Haus (Quelle: www.eigenheimerverband.de):

5 bis 15 Jahre

Anstriche, Tapeten, Fußbodenbeläge, Außenanstriche an Fassaden, Fenstern, Dachdeckungen bei Flachdächern, offene Holzkonstruktionen, Pumpen und Ölbrenner.

15 bis 30 Jahre

Dachrinnen, Fallrohre, Verblechungen aus Zinkblech, Abdichtungen von Außenbauteilen mit Fugenmaterial, Außenverglasungen, Öltank, Heizkessel und -thermen, elektronische Regeleinrichtungen, Plattenbeläge außen und Kunststoffbeläge innen.

30 bis 50 Jahre

Schornsteinköpfe, Dacheindeckungen, Blitzschutzanlagen, Außenfenster und -türen, Außenputz, Außentreppen, Sanitärleitungen, Elektrodosen und -schalter, Ausstattung von Küchen und Bädern sowie Fliesenbeläge innen.

Arbeiten frühzeitig angehen

Da die Energiepreise derzeit stark steigen, denken viele auch über eine energetische Sanierung nach. Möglichkeiten hierfür sind eine Fassadendämmung, neue Fenster und Türen oder aber eine neue Heizung. In allen drei Fällen sollte man bereits jetzt mit der Planung beginnen. Denn wenn die Heizung erneuert wird – auch wenn es nur wenige Tage dauert – steht sie während der Maßnahme still. Das sollte man in der kalten Jahreszeit auf jeden Fall vermeiden. Auch Fenster und Türen lassen sich im Sommer besser austauschen, wenn es nicht dauernd regnet oder bitterkalt ist. Die vorausschauende, frühzeitige Planung ist das A und O beim Haus. Es gibt viele Dinge bei den Arbeiten am Haus zu berücksichtigen, die man als Laie vielleicht nicht berücksichtigt. Außerdem sind die Auftragsbücher der Handwerker voll, weshalb es zu Wartezeiten kommen kann, die die Umsetzung der Maßnahme weit nach hinten im Jahr schieben können. Das gilt für die meisten Arbeiten am Haus. Denn es macht wenig Sinn, das Dach dann abzudichten, wenn es bereits stark regnet oder windet.