Große Preisunterschiede bei Friedhofsgebühren

Veraltete Satzungen und lokale Faktoren als Preistreiber

10. Januar 2025
Große Preisunterschiede bei Friedhofsgebühren

Foto: Johanna Mühlbauer - stock.adobe.com.

Die Kosten für eine letzte Ruhestätte variieren in Rheinland-Pfalz erheblich, wie eine aktuelle Studie zeigt. Während in einigen Kommunen günstige Gebühren anfallen, müssen Bürger in anderen tief in die Tasche greifen. Die Untersuchung beleuchtet die Gebührenstruktur der 50 größten Städte und Gemeinden und mahnt Reformen an. Bei den Grabkosten sind die Preisspannen teilweise erheblich. Ein Erdwahlgrab mit 30 Jahren Nutzungsdauer kostet in Mainz 4861 Euro, während in Bad Ems nur 1.940 Euro fällig werden. Noch größer sind die Differenzen bei einem Urnenreihengrab: Frankenthal erhebt über 2.143 Euro für 20 Jahre, Bad Dürkheim dagegen 507 Euro. Besonders auffällig ist auch die Baumbestattung, deren Kosten in Morbach mit 2.970 Euro deutlich über den 890 Euro in Boppard liegen.

Ein wesentlicher Faktor sind strukturelle Gegebenheiten, wie die Anzahl der Friedhöfe oder das Vorhandensein kirchlicher Alternativen. Unterschiedliche Leistungsangebote und alte Gebührensatzungen tragen ebenfalls zu den Schwankungen bei. So stammen einige Satzungen noch aus den Jahren 2010 oder 2011, was bei Anpassungen zu sprunghaften Erhöhungen führen kann. 

Die Gebühren sind dabei seit der letzten Untersuchung 2018 deutlich gestiegen. Ein Erdwahlgrab verteuerte sich im Durchschnitt um fast 400 Euro. Die Einführung verbindlicher Anpassungszeiträume könnte Gebührenschocks vermeiden. Die Anpassungen können moderater ausfallen, wenn Nachbarkommunen miteinander kooperieren. So könnten Pflegestandards reduziert werden oder über eine Veräußerung ungenutzter Flächen..

Quelle: aktuelle Studie des Steuerzahlerbundes und Aeternitas (09.12.2024)