Der „Neue Kunstverein Mittelrhein“ steht für Vielseitigkeit

12. April 2022
Der „Neue Kunstverein Mittelrhein“ steht für Vielseitigkeit

Foto: Kunstverein Mittelrhein

Wer im vorigen Herbst die Lichterausstellung „Lumagica“ auf dem ehemaligen Rasselstein-Gelände besucht hat, dürfte es schon mitbekommen haben: Der neue Eigentümer des Unternehmens – das türkische Unternehmen ASAS – engagiert sich stark im Bereich Kunst.

Während auf dem Industriegelände unter anderem am Aufbau der Infrastruktur sowie an der Beseitigung der Brandschäden gearbeitet wird, setzt das Unternehmen auch sein Engagement im Kunstbereich fort. Im nördlichen Bereich des Areals soll eine Halle und ein Nebengebäude zu einem Ausstellungsraum und einem Atelier umgebaut werden. Nachdem es auf dem Gelände schon eine Ausstellung zeitgenössischer Kunst unter dem Titel WERK gegeben hatte, gründet sich nun im Umfeld des in Neuwied ansässigen Künstlers Elmar Hermann ein Kunstverein. Die erste Vorsitzende des Vereins, Charlotte Pohle, hat lange Zeit in Berlin gelebt, und studiert aktuell am IKKG (Institut für Künstlerische Keramik) in Höhr-Grenzhausen. Der zweite Vorsitzende, Christof Henn konstatiert: „Mit dem Arp-Museum, der Villa Musica in Engers und dem Museum Monrepos gibt es im Norden von Rheinland-Pfalz schon einige kulturelle Leuchtturmprojekte. Die zeitgenössische, professionelle Kunst erscheint uns hier aber noch unterrepräsentiert – und das wollen wir mit unserem Projekt ändern“. Die Halle auf dem ASAS-Gelände soll dabei der Mittelpunkt der Aktivitäten sein. Schon in diesem Sommer soll es Ausstellungen mit Werken von Jeremy Pauly (Belgien) und Thomas Kuhn (Deutschland) sowie eine Präsentation der Arbeiten von AbsolventInnen des IKKG /Hochschule Koblenz geben.

Für den Herbst ist eine Ausstellung mit dem Arbeitstitel Crossing Parallels geplant. Die nimmt das Motto des Rheinland-Pfälzischen Kultursommers „Kompass Europa: Ostwind“ auf. Zusammen mit der aus Russland stammenden Kuratorin Olga Vostretsova wird eine Ausstellung entwickelt, in der sich junge KünstlerInnen aus Osteuropa mit Fragen nach interkulturellem Austausch, Zuwanderung und Flucht beschäftigen. Die Pläne dafür stammen noch aus der Zeit vor dem Krieg in der Ukraine – der gibt dem Thema größere Aktualität.

Neben ASAS, die Kompetenz mit dem Werkstoff Aluminium einbringen und dem IKKG als Keramikexperten wird sich auch das Neuwieder Unternehmen Tardis in das Projekt einbringen – ein ausgewiesener Experte für den Werkstoff Glas.