Alle reden über Fachkräftemangel und Nachwuchssorgen, und dann diese Story! Was steckt dahinter, wie ist so ein Erfolg bei der Nachwuchsgewinnung zu erklären?
Michael Blum kennt die Antwort, denn er ist der Motor im Idar-Obersteiner Handwerksunternehmen Blum Sanierung und dessen Erfolgsgeschichte auf der Überholspur.
Was sofort auffällt: Jugendliche haben was drauf und man muss die Fähigkeiten in ihnen finden und fördern. Der 63-jährige Gerüstbauermeister vermittelt ein durchweg positives Bild von jungen Menschen - das unterscheidet ihn wohlwollend von manch einem Gleichaltrigen. „Niemand fällt durch ein Raster und wir führen unsere Lehrlinge alle zum Gesellenbrief!“ Was manchmal gar nicht so einfach ist, denn Blum und seine Mannschaft stellen auch Benachteiligte, Lernschwache oder behinderte Menschen ein. Migrationshintergrund, Förderschule, Sprachschwierigkeiten? „Alles kein Problem, denn mit den richtigen Partnern an der Seite und einer optimistischen Einstellung lässt sich alles lösen!“, sagt der Chef von mehr als 50 Mitarbeitern. 220 bis 250 Aufträge bearbeitet das Unternehmen-zeitgleich! Gutes Management und Einfühlvermögen sindfast alles! „Ich bin hier Chef, Ausbilder, Vater, Banker, Berater, Chauffeur und Kummerkasten in einem“, erzählt Blum, der zusammen mit seinem Sohn Marcel den 1994 gegründeten Handwerksbetrieb seit 2024 leitet.

„Mit einem Haus- und Hof-Service hat mal alles angefangen“, schaut der Senior zurück. Ausgebildet zum Werkzeugmacher, hat er viele Jahre bei der Bundeswehr im Bereich Waffentechnik gearbeitet. Es folgte der Schritt in die Selbstständigkeit, dann mit 45 Jahren der Meistertitel im Gerüstbauerhandwerk. Weitere Handwerksmeister aus unterschiedlichen Gewerken wurden eingestellt, so im Tischler-, Fliesenleger-, Heizungsbau- und Malerbereich.„Das bietet uns die Möglichkeit, einen Komplettservice bei Um- und Neubauten und Sanierungen aller Art anzubieten. Das ist es, was die Kunden verstärkt wollen: einen Ansprechpartner, der alles koordiniert und abwickelt.“ Entsprechend groß ist die Nachfrage und die Blums sind gefordert. Nicht nur Privatkunden, sondern auch Behörden wie Bundeswehr oder Polizei, Architekten oder gewerbliche Auftraggeber zählen zum Kundenkreis aus der Region um Idar-Oberstein. „Hier im ländlichen Raum ist man nicht anonym und handwerkliche Leistungen sprechen sich schnell rum - gute, wie auch schlechte. Damit verbindet sich Verantwortung“, weiß Michael Blum. Einen Großteil davon trägt er als Geschäftsführer.
„Ich bin ein Netzwerker. Alleine schaffst Du so ein Programm nicht“, sagt er. Im letzten Jahr fusionierte sein Unternehmen mit dem von Sohn Marcel. Der 32-jährige, seit 2015 Malermeister, hatte ganz im Sinne der Familie zunächst eigene Erfahrungen gesammelt. Nun arbeitet man zusammen - auch mit Vereinen und Stiftungen der Lebenshilfe, dem Arbeitsamt oder der Handwerkskammer. Lernunterstützung, Sprachunterricht, Fahrdienste - Michael Blum und seine Leute sind sich da für nichts zu schade. „Was wir geben, kommt auch zurück. Dankbarkeit und Einsatzfreude sind deutlich spürbar. Die jungen Leute sind hochmotiviert. Wir sind ein Sammelbecken - im positiven Sinne. Das macht es für manch einen leichter, sich hier zu bewerben, besonders dann, wenn er bisher im Gefühl lebte, nichts draufzuhaben.“ Und die Blum-Truppe ist international über Religionen hinweg. Jugendliche aus Jordanien, Mali und Syrien sind unter den Lehrlingen. „Sie lernen alles bei uns, auch Obersteiner Platt“, lacht Michael Blum. Viele seiner Lehrlinge sind heute selbst Unternehmer. Und auch Mitbewerber? „Nein. Wir haben ein gutes Verhältnis untereinander und man hilft sich auch bei der Auftragsabwicklung.“ Auch das fällt unter die Rubrik „Dankbarkeit und man bekommt etwas zurück“. Doch Blum sagt auch ganz eindeutig. „Das Soziale muss man sich leisten können!“ Es ist also eng verbunden mit dem wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens und beileibe kein Selbstläufer. Und es braucht Typen mit Herzblut. Das Blum-Team besteht aus solchen Typen.
Kontakt:
Blum Sanierung GmbH
Tel. 06781 234 19
www.blumsanierung.de