In 75 Jahren wurden bei Lotto Rheinland-Pfalz über acht Milliarden Euro an Gewinnen ausgeschüttet. Doch was machten die Gewinner mit dem vielen Geld und wie kamen sie überhaupt auf die Glückszahlen? Nachfolgend lesen Sie eine kleine Auswahl der skurrilsten Gewinnergeschichten.
Tipp aus dem Müll
Was ein Tipp er im Februar 1993 im Schwarzwaldkurort Bad Säckingen als „Niete“ in den Abfallkorb einer Lotto-Gesellschaft geworfen hatte, verhalf einer 38-jährigen aus Rheinhessen zu 2,5 Millionen Mark: Während einer Kur im Schwarzwald besuchte die Angestellte eine Lotto-Annahmestelle und fischte den weggeworfenen Lotto-Schein aus dem Papierkorb. Zuhause angekommen, spielte sie diese Zahlen und landete den Riesentreffer im rheinland-pfälzischen Lotto.


Moselwinzer gewann zweimal
Ein Moselwinzer oberhalb von Trier gewann 1988 im Lotto am Mittwoch in der Ziehung A exakt 525.005,20 Mark - und dennoch geriet er zwei Jahre später wegen Fehlspekulationen in arge Finanznot. Nach einem Beinbruch 1996 verließ er gegen die Anordnung der Ärzte das Krankenhaus und humpelte zur nächsten Lotto-Annahmestelle. Dort kreuzte er auf einem SamstagsLottoschein fünf seiner Glückszahlen vom Mittwochstreffer an - und die Nummer des Krankenzimmers. Er gewann 5,1 Millionen Mark!
Wahlprognose für Hamburg
Ein Kommunalpolitiker aus dem Hunsrück verkündete 1986 während einer Wahlsendung seine Prognosen für die Bürgerschaftswahl in Hamburg. 43 Prozent für „seine“ CDU, 23 Prozent für die SPD, für die Grünen 8 Prozent, für die FDP 3 Prozent und 5 Prozent für die Sonstigen. Mit seiner Wahlprognose lag der Hunsrücker leider daneben, doch dafür traf seine Ehefrau, die seine geschätzten Zahlen kurzerhand notierte, eine hinzufügte und auf einen Lotto-Schein ankreuzte. Das Ergebnis: 1,5 Millionen Mark!
Geld am Weihnachtsbaum
Rund 2 Millionen Mark gewann eine Koblenzer Frisörin im November 1985. Dem Glücksboten gestand sie, dass sie mit dem Gewinn ihren Ehemann zu Weihnachten überraschen wollte. „Bis Heiligabend erfährt der nichts, dann lege ich einen Koffer mit dem ganzen Geld unter den Christbaum.“ Danach sollte endlich die Hochzeitsreise in die Karibik nachgeholt werden, für die in der zwölfjährigen Ehe immer das Geld gefehlt hatte.
Eine Hausfrau und Mutter aus Germersheim tat es ihr 1991 nach: Sie schmückte zur Überraschung der Familie den Weihnachtsbaum mit 1.000-Mark-Scheinen. Sie hatte ausreichend Baumschmuck im Lotto gewonnen: über 500.000 Mark.
Falsche richtige Zahlen ohne Brille
Nach dem Motto „Ein blindes Huhn findet auch mal ein Korn“ erfuhr im Oktober 1996 eine 60 Jahre alte Pfälzer in ihr Lotto-Glück. Sie gewann 600.000 Mark, weil sie beim Ausfüllen des Spielscheins ihre Brille nicht dabei hatte. Die Frau tippte eigentlich immer dieselben Zahlen, wegen der fehlenden Brille kreuzte sie aber die „falschen“ Zahlen an und landete einen Volltreffer. Mit Brille wäre das nicht passiert...
Glücks-Wellensittich Hansi
Auch die besten Freunde des Menschen stehen oft im Bunde mit Fortuna. Ein Kaiserslauterer Beamter vertraute seinem Wellensittich, der mit dem Schnabel aus einer Schale mit 49 Zettelchen die 6 Richtigen herauspickte und mit 1,5 Millionen Mark zum „Hansi im Glück“ wurde.


Wohnungseinrichtung zertrümmert
1983 erfuhr ein 50-jähriger Beamter in Kaiserslautern erst vom „Glücksboten“ der Lotto-Gesellschaft, dass er 1,3 Millionen gewonnen hatte. Er ließ den freundlichen Herrn an der Haustür einfach stehen, nahm seine Axt, zertrümmerte seine Wohnungseinrichtung, zerfetzte mit einem Messer die Sessel. Er tobte eine geschlagene Stunde und sagte dann, sichtlich erleichtert: „Wir hätten sowieso neue Möbel gebraucht.“
Einen daneben und trotzdem Volltreffer
Ein 60jähriger Moselaner tippte ständig daneben. Anschließend beschwerte er sich dann immer lautstark bei der Fernseh-Ziehung der Lotto-Zahlen, dass die Gewinnzahlen stets neben seinen lagen. Der Sohnemann, sonst Lotto-Abstinenzler, nahm sich der Sache an und spielte einen Schein, dessen Zahlen haargenau neben denen des Vaters lagen. Fazit: ein Volltreffer mit 1,1 Millionen Mark.
Dreimal gleiche Zahlen - dreimal gleicher Gewinn
Ein 50-jähriger Moselaner wollte im September 1997 eigentlich nur einen Porsche in der Sonderauslosung im Spiel 77 gewinnen und spielte deshalb drei verschiedene Scheine mit drei verschiedenen Spiel 77-Nummem in drei verschiedenen Lotto-Annahmestellen. Eines hatte der Handwerker aber zum Glück beibehalten: Seine Lotto-Zahlen, die Geburtszahlen seiner Familie. Auf allen drei Scheinen kreuzte er jeweils nur ein Feld an, jedes Mal sechs Richtige - und gewann auf diese Weise 4,1 Millionen Mark.
Zum Glück nicht auf die Ehefrau gehört
Ein Handwerksmeister aus Koblenz machte im April 1998 sein großes Glück - weil er nicht auf seine Ehefrau gehört hatte. Diese hatte immer wieder mahnend den Zeigefinger gehoben und gesagt: „Ach, hättest du das ganze Geld doch nur auf die Bank gebracht, dann wären wir heute reiche Leute.“ Als der beharrliche Tipper dann mit seinem Systemtipp 007 den Jackpot knackte und über 17 Millionen Mark gewann, hatte er „Oberwasser“ und seine Frau schwor, nie wieder gegen das Lotto-Spielen zu wettern.
Glücks-Pudel Bodo
Auch „Bodo“, der Pudel aus Rheinhessen und seine Spürnase fürs Glück, werden mit Sicherheit in die Glücksannalen eingehen. Beim abendlichen „Gassigehen“ im Viertel hob der kluge Hund hin und wieder sein Beinchen, um seinem „kleinen Geschäft“ nachzugehen. Sein Frauchen merkte sich die Hausnummern und kreuzte die Zahlen auf dem Lotto-Schein an. Kleines Geschäft, großes Glück, Bodo „erpinkelte“ sich rund 1,9 Millionen Mark für 6 Richtige.
Die private Ü-Eier-Ziehung
Man muss nur einfallsreich sein: Im März 1995 kam ein 71-jähriger Rentner aus dem Westerwald besonders pfiffig zu einem Sechser mit 900.000 Mark. Der Senior bewies, dass „Überraschungseier“ nicht nur Kinder, sondern auch Opas froh machen können. Anstatt die gelben Plastikhüllen der Eier, die er seinen Enkelkindern regelmäßig schenkte, wegzuwerfen, funktionierte er sie zu seinen privaten Lotto-Kugeln um. Die gelben Kapseln, die Zettelchen mit den Zahlen von 1 bis 49 enthielten, landeten in einem Eierkörbchen - der häuslichen Ziehungsmaschine. Kurz vor Ostern 1995 hieß es dann „Ei der daus“, der Glücksbote stand nämlich vor dem Haus.
