Fasziale Schmerztherapie

16. November 2020
Fasziale Schmerztherapie

Foto: Adam Gregor - stock.adobe.com

Der Begriff „Fasziale Schmerzen“ bezieht sich auf Schmerzen, die durch Muskeln und ihre Umhüllungen, den Faszien verursacht werden. Fasziale Schmerzen sind eine „Zivilisationskrankheit“, da sie auch durch mangelnde Beanspruchung der Muskulatur, wie bei vielen modernen Tätigkeiten, entstehen, ebenso durch eine falsche Ernährung. Die Erkenntnis, das Schmerz in den Muskeln und Faszien entstehen und auch über diese behandelt werden kann, ist ein Merkmal der Faszialen Schmerztherapie.

Voraussetzung für eine erfolgreiche FST-Behandlung sind viel Erfahrung und eine spezielle Qualifikation. Um herauszufinden, welche Faszien und Muskeln Beschwerden verursachen, achtet der Therapeut intensiv auf die Körperstatik und Haltung des Patienten, spezielle Muskel- und Funktionstests dienen als Grundlage für die anschließende Behandlung, auch eine Ernährungsanalyse gehört früher oder später mit dazu, um ein individuelles Ernährungskonzept zu erstellen.

Druckpunkte

Die Behandlungspunkte befinden sich innerhalb des Muskels und an seinem Ansatz. Durch Druck kann der Schmerz des Patienten reproduziert werden. Dieser kann lokal, oder an einer weiter entfernten Stelle empfunden werden. Muskeln des Schultergürtels, oder des Beckens können so für Schmerzen im Arm oder Bein verantwortlich sein.

Anwendung zum Beispiel bei:

* akuten Schmerzen durch Unfalltraumen, Verrenkungen, Hexenschuss, Sportverletzungen, Bänderriss

* chronischen Rückenschmerzen, Kreuzschmerzen, Schulter- und Nackenschmerzen, Knieschmerzen

* Taubheit, Sensibilitätsstörungen, Schwächegefühl

* Muskellängentraining

Ist die Beweglichkeit des Körpers eingeschränkt und das Dehnen schmerzt, kann Muskellängentraining den Bewegungsradius wieder erweitern. 80 Prozent der Muskelbeweglichkeit nutzen die meisten Menschen nicht. Teilweise verweilen wir über 20 Stunden am Tag in einer verkürzten Position, am Arbeitsplatz, zu Hause auf der Couch und sogar beim Schlafen.

Muskellängentraining kann hier Abhilfe schaffen. Zu spät ist es dafür nie, denn unabhängig vom Alter können die Muskeln bei jedem Menschen wieder an Länge gewinnen. Die Muskellänge ist faktisch vorhanden, sie muss nur auch praktisch genutzt werden.

Ernährung

Zu einem gesunden Körper gehört auch eine entsprechende Ernährung. Da jeder Mensch aber individuelle Ernährungsprobleme hat, sollte die Ernährungsberatung so erfolgen, dass man auch hier verschiedene Tests und eventuell Blutkontrollen vornimmt. Ob es dann eher sinnvoll ist eine Basenkur, Stoffwechselkur zu machen oder auf Allergene zu verzichten, das kann dann gezielt auf den Patienten abgestimmt werden.   

Julio Sans Tolivia, Heilpraktiker