Altersvorsorge im Wandel

Wege aus der Rentenlücke

15. September 2025
Altersvorsorge im Wandel

Viele Menschen beschäftigen sich intensiv mit ihrer privaten Altersvorsorge, um einer Rentenlücke vorzubeugen. Foto: phy stock.adobe.com

Wer sich vor einer Rentenlücke im Alter sorgt, sollte zusätzlich privat vorsorgen. Dabei ist es sinnvoll, auf renditestarke Produkte zu setzen und die staatliche Förderung im Rahmen von Riester oder Rürup zu nutzen. Wer darüber hinaus ergänzend sparen möchte, für den könnten Fondssparpläne interessant sein. 

In vielen wirtschaftlich und technologisch hoch entwickelten Nationen wird die steigende Lebenserwartung, gepaart mit einer schrumpfenden jungen Bevölkerung, zum Problem für die Sozialsysteme. Auch in Deutschland dürfte sich nach Informationen der Bundeszentrale für politische Bildung die Schieflage des umlagefinanzierten Rentensystems voraussichtlich weiter verschärfen, da die Babyboomer-Generation in den Ruhestand geht und deutlich weniger junge Arbeitnehmer nachkommen. So sorgte die politische Diskussion zur Reform der privaten Altersvorsorge und insbesondere um die Aktienrente im vergangenen Jahr für große Aufmerksamkeit – und sie wird sich wahrscheinlich fortsetzen. 

„Die staatliche Rente als alleiniger Versorgungsbaustein dürfte somit immer weniger ausreichen, um den gewohnten Lebensstandard im höheren Alter zu halten“, informiert Anna Schend, Privatkundenberaterin bei der Raiffeisenbank MEHR eG, über die sogenannte „Rentenlücke“ und macht auf die Notwendigkeit einer zusätzlichen privaten Altersvorsorge aufmerksam.

Steigendes Bewusstsein für finanzielle Absicherung

Verstärkt durch anhaltende Belastungsfaktoren, wie etwa die finanziellen Herausforderungen der Sozialsysteme aufgrund des sinkenden Anteils junger Beitragszahler und der steigenden Zahl älterer Menschen, wächst das Bewusstsein der Deutschen dafür, sich zusätzlich selbst um die finanzielle Absicherung zu kümmern. Aktuell halten 78 Prozent der Befragten das Thema Finanzanlage für (sehr) wichtig. Dies geht aus der im November 2024 durchgeführten Onlinebefragung „Bedeutung von Geldanlage und Nachhaltigkeit in Zeiten der Dauerkrise“ des Rheingold Instituts hervor. Im Auftrag von Union Investment wurden rund 1.000 Privatpersonen in Deutschland ab 18 Jahren befragt. Interessant: Im Jahr 2022 waren es bei der gleichartigen Befragung noch 72 Prozent. Bei der Frage, welche Gefühle bei der Auseinandersetzung mit dem Thema Finanzanlage aufkommen, nennt bei der aktuellen Befragung gut jeder Fünfte (21 Prozent) „Pessimismus und Sorgen“ vor finanziellen Verlusten, einer Rentenlücke oder Ähnlichem.

Rendite im Fokus

Bei der Auswahl von Finanzanlagen achten 51 Prozent und damit vier Prozentpunkte mehr als 2022 - auf die Rendite. „Insbesondere die Ertragsoptimierung steht derzeit im Fokus der Anleger, bei nach wie vor hoher Relevanz der Sicherheit (49 Prozent)“, informiert Schend über weitere Ergebnisse der Studie von 2024 und ergänzt: „Das könnte sich auf Dauer auch in barer Münze auszahlen - und zwar besonders bei der privaten Altersvorsorge, wo ja in aller Regel ein langer Anlagehorizont besteht.“

Unser Fondspartner Union Investment verweist diesbezüglich auf eine Möglichkeit, um mit möglichst hohen Aktienfondsquoten die Ertragschancen für Kunden zu erhöhen, wobei neben den Chancen auch mögliche Risiken, zum Beispiel das Kursschwankungsrisiko, bestehen. Gleichzeitig bietet bei Riester-Produkten die 100-Prozent-Garantie für Einzahlungen und Zulagen zu Beginn der Rentenzahlung in voller Höhe eine entsprechende Sicherheit. 

Die Privatkundenberaterin betont, dass der Staat beim Sparen für das Alter hilft. Für eine breite Bevölkerungsschicht kann beispielsweise das Riestern mit Fonds interessant sein, da der Staat hierfür Jahr für Jahr Zulagen und gegebenenfalls Steuervorteile gewährt. Die Riester-Rente bleibt eine Möglichkeit für alle, die ihre gesetzliche Rente mit staatlicher Förderung aufbessern wollen. Auch die sogenannte Rürup-Rente kann für viele Bundesbürger interessant sein. Sie eignet sich für Personen, die nicht gesetzlich rentenversichert sind, wie etwa Selbstständige oder Freiberufler, die nicht in den Genuss der Riester-Rente kommen. 

Wer einer im Alter entstehenden Rentenlücke vorbeugen möchte, sollte zunächst die staatliche Förderung im Rahmen von Riester oder Rürup voll ausschöpfen. „Wenn dann noch Geld übrig ist, kann man ungefördert ergänzend sparen, etwa mit Fondssparplänen, die in Aktien investieren, oder mit fondsgebundenen Versicherungen“, meint Anna Schend.

Kontakt:

Raiffeisenbank MEHReG
Mosel-Eifel-Hunsrück


Koblenzer Straße 52
56759 Kaisersesch
Tel.: 02653 9991-0
Fax: 02653 9991-999
E-Mail: info@rb-mehr.de


Vorteile der Riester-Rente:

Staatliche Förderung: Jährliche Grundzulage bis zu 175 Euro und Kinderzulagen bis zu 300 Euro pro Kind.
Steuervorteile: Beiträge sind als Sonderausgaben absetzbar und reduzieren die Steuerlast.
Beitragsgarantie: Zu Rentenbeginn sind alle eingezahlten Beträge und Förderungen garantiert – kein Verlustrisiko.
Lebenslange Rentenzahlung: Monatliche Rentenzahlung über die gesamte Lebenszeit; teilweiser Kapitalbezug zu Beginn möglich.
Pfändungsschutz: Das angesparte Vermögen ist während der Ansparphase vor Insolvenz und Sozialleistungszugriff geschützt.


Vorteile der Rürup-Rente:

Große Steuervorteile: Beiträge sind bis zu 29.344 Euro (Ledige) bzw. 58.688 Euro (Verheiratete) jährlich absetzbar – besonders attraktiv für Selbstständige und Gutverdienende.
Lebenslange garantierte Rente: Monatliche Auszahlung ab Rentenbeginn, unabhängig von der Lebensdauer.
Unpfändbarkeit: Einzahlungen sind während der Ansparphase vor Pfändung und Insolvenz geschützt.
Flexibilität bei Einzahlungen und Rentenbeginn: Individuelle Gestaltung der Beiträge und des Rentenstarts (frühestens ab 62 Jahren).
Abschluss unabhängig vom Gesundheitszustand: Keine Gesundheitsprüfung erforderlich.