Ob es um die Instandsetzung nach einem Unfall oder die Neulackierung von PKWs, Motorrädern, Wohnwagen und LKWs geht - wenn sich die Experten von Weissenfels um ein Fahrzeug kümmern, sieht es nachher nicht nur aus wie neu. Von Hans Weissenfels wurde das Unternehmen 1950 in Neustadt gegründet.

Seit 2001 hat der Eurogarant-Fachbetrieb seinen Standort in Asbach. Heute reparieren rund 60 Mitarbeiter auf 4.000 Quadratmetern pro Woche etwa 80 Unfallschäden. Auch wenn sich vieles geändert hat: Die Ansprüche an die Qualität der Arbeit, die individuelle Betreuung der Kunden und das Interesse daran, die neuesten Entwicklungen rund um das Thema Lackierung aufzugreifen, stehen im Unternehmen bis heute im Mittelpunkt. Das dürfte auch damit zusammenhängen, dass die Firma durchgängig in der Hand der Familie geblieben ist. Derzeit werden die Weichen dafür gestellt, dass das auch weiterhin so bleibt.
Service hat bei Weissenfels allerhöchste Priorität. Ob es darum geht, ein Fahrzeug nach einem Unfall wieder auf Vordermann zu bringen, individuelle Gestaltungswünsche umzusetzen oder speziellen technischen Ansprüchen Genüge zu tun: Im Vorgespräch wird exakt geklärt, wie das Resultat aussehen soll - danach können Kunden sich darauf verlassen, dass die Umsetzung genau nach diesen Vorgaben erfolgt. Schon seit einiger Zeit trägt das Unternehmen die Siegel Oldtimer- und Caravan-Fachbetrieb vom Zentralverband Karosserie und Fahrzeugtechnik. Jetzt kam auch noch die Zertifizierung für Elektrofahrzeuge hinzu - denn auch bei denen gibt es neue Ansprüche. So müssen die Mitarbeiter etwa mit Arbeiten an Hochvoltsystemen vertraut sein. Nur wenige Unternehmen in Deutschland haben bisher alle drei Zertifikate erhalten.
Auch im Bereich der Industrielackierung ist das Unternehmen aus Asbach sehr flexibel. Beschichtet werden Teile aus Blech, Stahl, Aluminium oder Kunststoff - auch Sandstrahlbehandlungen werden umgesetzt. Nicht nur dafür werden hervorragend qualifizierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gebraucht. Die werden im Betrieb auch ausgebildet - in ganz unterschiedlichen Bereichen. Junge Menschen, die sich für Handwerk und Technik interessieren sind hier willkommen. Noch sind auch Ausbildungsplätze im Lackierer- und Karosseriehandwerk für dieses Jahr zu besetzen.
Nachdem das Ehepaar Dieter und Andrea Weissenfels das Unternehmen seit 1989 leiten, steht nun der Generationswechsel an: In einem Prozess, der auf sechs Jahre ausgelegt ist, wird Tochter Annabell auf ihre zukünftigen Aufgaben als Geschäftsführerin vorbereitet.

Die großen Herausforderungen bewältigt unser Land nur mit dem Handwerk
Klimawende, Digitalisierung, Elektromobilität oder Wohnungsbau: Die großen Herausforderungen, vor denen unsere Gesellschaft heute steht, lassen sich nur mit dem Handwerk umsetzen. Das wird Jahrzehnte dauern - und erfordert ein ganzes Heer gut ausgebildeter Fachkräfte - vom Auszubildenden bis zum Meister oder Ingenieur.

Für die Bewältigung aller Herausforderungen bedarf es der Förderung und Planung durch die Politik sowie der Forschung und Entwicklung. Doch was kommt dann? Wenn alle Förderprogramme und Projektpläne stehen, muss das Ganze auch in die Realität umgesetzt werden.
Solarmodule für Photovoltaikanlagen legen und stellen sich nicht von selbst auf. Dafür bedarf es Baufirmen oder eines Dachdeckers, die sie fachkundig montiert. Umso besser, wenn das Personal entsprechendes Knowhow in der Elektroinstallation oder Kooperationspartner aus dem Elektrohandwerk mitbringt. Dasselbe gilt für das Aufstellen von Windkraftanlagen, für die ganze Zufahrtstraßen angelegt und riesige Betonsockel zur Verankerung gegossen werden müssen. Zudem ist auch hier einiges an Kabeln zu verlegen und Steuerungstechnik zu installieren.
Auch für den massenhaften Einbau neuer Wärmepumpenheizungen als Ersatz für ausgediente Öl- oder Gasheizungen benötigt unser Land viele Fachbetriebe und Mitarbeiter im Heizungsbau. In diesem Zusammenhang wird häufig gedämmt und anschließend neu gestrichen - auch hier sind wieder jede Menge Handwerker im Einsatz. Die ehrgeizigen Ziele der Bundesregierung, Hunderttausende Wohngebäude jährlich zu schaffen, mussten bereits der Realität angepasst werden - unter anderem fehlt es an ausreichend und entsprechend großen Baufirmen und Bauarbeitern (Maurer, Zimmerer, Estrichleger, Installateure und Heizungsbauer und mehr) im Land.
Die Digitalisierung stockt, wenn nicht genügend Fachinformatiker Serverbedarfe berechnen, Kabelverlegung planen und Elektroinstallateure mitarbeiten.
Die Elektromobilität birgt weitere Herausforderungen, denen sich die Kfz-Werkstätten stellen müssen. Von den Millionen öffentlicher und privater Ladestationen, die noch gebaut werden müssen, ganz zu schweigen.
Derzeit arbeiten fast 6 Millionen Handwerkerinnen und Handwerker tagtäglich daran mit, die großen Herausforderungen unserer Zeit zu meistern - Fachkräfte, die anpacken, umsetzen und so unsere Zukunft und unseren Wohlstand sichern. Sie generierten in Deutschland 2021 mit 668 Milliarden Euro Umsatz etwa so viel Umsatz wie Apple, Facebook und Google zusammen. Die Auftragslage ist positiv, die Arbeitsplätze sind sicher, die Arbeitslosenquote ist geringer als bei Akademikern. Wer seinen Traumberuf gefunden hat und ein eigenes Unternehmen gründen möchte, findet im Handwerk die besten Voraussetzungen dafür. Rund 70000 Neugründungen erfolgen jährlich. Zudem warten rund 125000 Betriebe in den nächsten fünf Jahren darauf, von einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin fortgeführt zu werden.
Dennoch wird es immer schwieriger, einen Handwerkstermin zu bekommen, denn trotz bester Zukunftsaussichten, guter Verdienstmöglichkeiten und interessanter Karriereoptionen finden immer weniger junge Menschen den Weg in einen der über 130 Ausbildungsberufe. Um den Transformationsprozess hin zu einer sicheren, lebenswerten Zukunft zu schaffen, müssen deshalb wieder mehr Schülerinnen und Schüler den Weg ins Handwerk finden. Das Handwerk ist essenziell fürs Erreichen unserer Klimaziele. Und eine bessere Motivation, als jeden Tag die Welt ein bisschen mit zu retten, kann es kaum geben.